Einleitung
Einleitung
Der Bericht über eine randomisierte, kontrollierte Studie sollte dem Leser transparent
vermitteln, welches Ziel eine Studie hat und wie sie durchgeführt und analysiert
wurde. So konnte beispielsweise eine unzulänglich beschriebene Randomisierung
mit einer Verzerrung („bias”) der Schätzung der Wirksamkeit der Intervention in
Zusammenhang gebracht werden [1 ]
[2 ]. Zur Beurteilung der Stärken und Schwächen eines RCTs braucht und verdient der
Leser Kenntnis der Qualität der verwendeten Methodik.
Trotz der Ausbildungsbemühungen der letzten Jahrzehnte werden RCTs immer noch
nicht angemessen berichtet [3 ], [4 ], [5 ], [6 ]. So zeigte zum Beispiel eine Übersichtsarbeit über 122 kürzlich veröffentlichte
RCTs zur Wirksamkeit von selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern als Initialtherapie
bei Depressionen, dass nur in einer Studie (0,8 %) die Randomisierung angemessen
beschrieben wurde [5 ]. Unzureichende Beschreibung erschwert die Interpretation von RCTs oder macht
sie sogar unmöglich. Zudem grenzt unzulängliche Berichterstattung ans Unethische,
wenn dadurch die verzerrten („biased”) Ergebnisse eine falsche Glaubwürdigkeit
erlangen.
Die Geschichte von CONSORT
Die Geschichte von CONSORT
Mitte der 90er Jahre führten zwei voneinander unabhängige Initiativen zur Qualitätsverbesserung
der Beschreibung von RCTs zur Publikation des CONSORT Statements [7 ]. Das CONSORT Statement wurde entwickelt von einer internationalen Gruppe, bestehend
aus klinischen Forschern, Statistikern, Epidemiologen und Herausgebern aus dem
biomedizinischen Bereich. CONSORT wird unterstützt von einer zunehmend größeren
Zahl medizinischer Zeitschriften [8 ], [9 ], [10 ], [11 ], von Herausgebervereinigungen, wie vom „International Committee of Medical
Journal Editors” (ICMJE, auch bekannt als die Vancouver Group) [12 ], vom „Council of Science Editors” (CSE) und von der „World Association of Medical
Editors” (WAME). CONSORT wird auch auf Holländisch, Englisch, Französisch, Deutsch,
Japanisch und Spanisch veröffentlicht. Es ist im Internet zusammen mit weiteren
Informationen über die CONSORT Gruppe zugänglich [13 ].
Das CONSORT Statement besteht aus einer Checkliste und einem Flussdiagramm zur
Beschreibung von RCTs. Der Einfachheit halber werden die Checkliste und das Flussdiagramm
zusammen CONSORT genannt. CONSORT ist in erster Linie dazu bestimmt, beim Verfassen,
Beurteilen und Auswerten von Berichten über einfache, parallele Zweigruppen-RCTs
behilflich zu sein.
Vorläufige Studienergebnisse zeigen, dass der Gebrauch von CONSORT tatsächlich
dazu beiträgt, die Qualität der Beschreibung von RCTs zu verbessern [14 ] [15 ]. Eine Auswertung [14 ] von 71 RCTs in drei verschiedenen Zeitschriften aus dem Jahre 1994 zeigte, dass
bei 43 Studien (61 %) die Geheimhaltung der Behandlungsfolge („allocation
concealment”) nicht eindeutig beschrieben worden war. 4 Jahre später, nachdem
diese drei Zeitschriften CONSORT verpflichtend für Autoren von RCTs gemacht hatten,
fiel der Anteil der Studien, in denen nicht eindeutig über die Geheimhaltung der
Behandlungsfolge berichtet wurde, auf 39 % (30 von 77; mittlerer Unterschied,
-22 % (Konfidenzintervall des Unterschiedes: -38 %; -6 %)).
Der Nutzen von CONSORT wird durch kontinuierliches Monitoring der biomedizinischen
Veröffentlichungen gesteigert. So kann CONSORT, falls es angemessen ist, modifiziert
werden und neue Punkte einschließen. Als z. B. Meinert [16 ] anmerkte, dass im Flussdiagramm wichtige Informationen über die Anzahl der Teilnehmer,
die in einen jeweiligen Studienabschnitt (Aufnahme, Behandlungszuordnung,
Nachbeobachtung und Datenanalyse) aufgenommen wurden, fehlten, konnte das Diagramm
dementsprechend verändert werden. Die Checkliste ist ähnlich flexibel.
Aufgrund dieses schrittweisen Prozesses ist das CONSORT Statement ein sich ständig
weiterentwickelndes Instrument. Während sich im Laufe der Zeit die Teilnehmer
der CONSORT Gruppe und das Ausmaß ihrer Mitwirkung ändern, gibt es regelmäßige
Treffen der Teilnehmer, bei denen die Notwendigkeit einer Überarbeitung von CONSORT
geprüft wird. Bei dem Treffen im Jahr 1999 entschieden sich die Teilnehmer, den
ursprünglichen CONSORT Report zu revidieren. Aufgrund neuer Evidenz über die
Bedeutung einzelner Komponenten von RCTs reflektieren die Veränderungen des vorliegenden
Berichtes den Konsensusbeschluss der CONSORT Gruppe zu diesen Fragen.
Überarbeitung des CONSORT Statements
Überarbeitung des CONSORT Statements
Im Mai 1999 trafen sich 13 Mitglieder der CONSORT Gruppe mit dem Ziel, die ursprüngliche
CONSORT Checkliste und das Flussdiagramm nach Bedarf zu überarbeiten. Im Hinblick
auf aktuelle Erkenntnisse wurden alle Inhalte auf ihr Verbleiben in der Liste
hin diskutiert. Wie bei der Entwicklung des ursprünglichen CONSORT Statement war
es unsere Absicht, nur solche Punkte zu berücksichtigen, die als wesentlich für
die Beschreibung von RCTs erachtet wurden. Einige für nicht wesentlich erachtete
Inhalte können jedoch dennoch sehr wünschenswert sein und sollten daher in
einen Studienbericht einfließen, auch wenn sie nicht im CONSORT Statement genannt
sind. Dazu gehören z. B. ein positives Votum der Ethik-Kommission, die Finanzierung
und eine Studienregistrierungsnummer (wie z. B. die „International Standard Randomized
Controlled Trial Number” (ISRCTN), welche zu Beginn einer Studie vergeben wird).
Kurz nach dem Treffen wurde die überarbeitete Version der Checkliste an alle Mitglieder
der Gruppe mit Bitte um zusätzliche Kommentare und Rückmeldungen verteilt. Das
Flussdiagramm wurde auf die gleiche Weise überarbeitet. Im Mai 2000 wurden die
Veränderungen bei einem Treffen aller CONSORT Mitglieder diskutiert und kurz danach
als revidiertes Statement verabschiedet.
Das revidierte CONSORT Statement enthält eine Checkliste mit 22 Punkten (Tabelle)
und ein Flussdiagramm (Abbildung). Vorrangiges Ziel ist es, Autoren behilflich
zu sein, die Qualität der Dokumentation von einfachen, parallelen Zweigruppen-RCTs
zu verbessern. Der dem CONSORT Statement zugrunde liegende Grundgedanke kann jedoch
auch für Berichte anderer Studiendesigns verwendet werden. Daher wird die Gruppe
in Zukunft zusätzliche Empfehlungen zu anderen Studiendesigns ausarbeiten [13 ]. CONSORT kann auch von Peer-Reviewern und Herausgebern verwendet werden, um
Berichte mit unzureichender Beschreibung der Studien und solche mit möglicherweise
verzerrten Ergebnissen zu identifizieren [1 ]
[2 ].
Während des Treffens im Jahre 1999 diskutierte die Gruppe auch die Vorteile einer
ausführlichen Langfassung, um den Gebrauch und die Verbreitung von CONSORT zu
unterstützen. Als Vorlage diente der Bericht über statistische Aspekte klinischer
Forschung [18 ], welcher entwickelt wurde, um die Umsetzung der Empfehlungen des ICMJE „Uniform
Requirements for Manuscipts Submitted to Biomedical Journals” (Einheitliche Anforderungen
biomedizinischer Zeitschriften für eingereichte Manuskripte) zu unterstützen.
Drei Mitglieder der CONSORT Gruppe (DGA, KFS, DM) entwarfen ein ausführliches
und erklärendes Dokument, wobei sie bei einigen Inhalten von weiteren Mitgliedern
unterstützt wurden. Dieses Dokument [19 ] wurde allen Mitgliedern zur Begutachtung zugänglich gemacht und schließlich
nach erneuter Durchsicht beim letzten CONSORT Gruppentreffen revidiert.
Veränderungen am CONSORT Statement
Veränderungen am CONSORT Statement
In der überarbeiteten Checkliste gibt es eine neue Spalte „Publikationsabschnitt”,
welche die Inhalte aus der Spalte „Untertitel” des ursprünglichen Berichts zusammenfasst.
Die Spalte „Wurde es erwähnt?” ist, wie von einigen Zeitschriften erbeten, umbenannt
worden in „Erwähnt auf Seite Nr.”.
Die einzelnen Inhaltspunkte der Checkliste sind jetzt nummeriert und die Syntax
und Reihenfolge wurden verändert, um den Informationsfluss zu verbessern.
„Titel” und „Zusammenfassung” sind jetzt unter dem ersten Punkt zusammengefasst.
Obwohl die überarbeitete Checkliste der bisherigen inhaltlich sehr ähnlich ist,
werden einige vorher zusammen abgehandelte Punkte nun getrennt gelistet. So
z. B. wurden Autoren bisher gebeten, „primäre und sekundäre Endpunkte”, und
die „minimale klinisch relevante Differenz” zu erwähnen, und zu erklären,
„wie die Fallzahlen bestimmt wurden”. In der neuen Version wurden Punkte mit
dem Inhalt „Zielkriterien” (Punkt 6) bzw. „Fallzahlbestimmung” (Punkt 7) getrennt
gelistet, um den Autoren zu ermöglichen, genauer über beide zu berichten. Ferner
werden zu manchen Punkten zusätzliche Informationen erbeten. So werden
z. B. die Autoren unter „Zielkriterien” (Punkt 6) gebeten, alle Methoden aufzulisten,
die die Qualität der Messungen verbessern, wie z. B. Mehrfachbeobachtungen.
Der Abschnitt über die Randomisierungseinheit (z. B. Cluster) wurde entfernt,
da eigene Checklisten für die Berichterstattung von Cluster-Studien [20 ] und anderen Studiendesigns [13 ] seit der Publikation der ursprünglichen Checkliste erarbeitet worden sind.
Wo möglich, wurden neue Erkenntnisse in die neue Checkliste integriert. So werden
Autoren z. B. explizit danach gefragt, ob die Analyse nach dem „Intention-to-treat”
Verfahren durchgeführt wurde (Punkt 16). Diese Forderung basiert zumindest teilweise
auf der Beobachtung [21 ], dass (a) Autoren das „Intention-to-treat” Verfahren nicht genau beschreiben
und anwenden und (b) Berichte, die über diese Informationen keine Auskunft
geben, häufiger auch andere relevante Informationen, wie z. B. über unvollständige
Nachbeobachtung, vermissen lassen [22 ].
Das überarbeitete Flussdiagramm zeigt Informationen aus vier Studienabschnitten:
Aufnahme, Behandlungszuordnung, Nachbeobachtung und Datenanalyse. Das revidierte
Diagramm enthält die Zahl der Studienteilnehmer für jede Interventionsgruppe,
die in die primäre Datenanalyse aufgenommen wurden. Der Einschluss dieser Zahlen
informiert den Leser darüber, ob die Autoren eine „Intention-to-treat”
Analyse durchgeführt haben [21 ], [22 ], [23 ]. Für einzelne Studien könnte es notwendig sein, das Flussdiagramm zu
modifizieren, da nicht immer alle Informationen vorhanden sind oder andere Informationen
berücksichtigt werden müssen. Das Flussdiagramm sollte möglichst immer Verwendung
finden, kann aber bei einfachen Studien unnötig sein, wenn z. B. keine Ausschlüsse
oder Abbrüche von Studienteilnehmern vorliegen.
Diskussion
Diskussion
Das CONSORT Statement wurde eigens als Anleitung für Autoren entwickelt, um die
Qualität der Berichterstattung von einfachen, parallelen Zweigruppen-RCTs zu verbessern.
Es ermutigt zur Transparenz der Beschreibung der Methoden und Ergebnisse und ermöglicht
damit eine schnelle und genaue Interpretation der Studie. Allerdings befasst sich
CONSORT nicht mit anderen notwendigen Aspekten der Berichterstattung wie dem
wissenschaftlichen Inhalt und der Lesbarkeit von RCT Berichten. Einige Autoren
haben in ihrer Begeisterung, CONSORT zu nutzen, die Checkliste modifiziert [24 ]. Wir empfehlen, solche Veränderungen nicht vorzunehmen, da sie unter Umständen
auf einem anderen Entstehungsprozess beruhen als dem von der CONSORT Gruppe benutzten.
Der Gebrauch von CONSORT scheint die Zahl nicht ausreichender Reports über RCTs
zu verringern (wenn auch nicht zu verhindern) [14 ]
[15 ]. Möglicherweise beeinflusst CONSORT auch die Durchführung von Studien positiv.
Forschungs-Förderer haben diesen möglichen Zusammenhang erkannt und zumindest
in einem Fall [25 ] die Antragsteller dazu aufgefordert, in ihrem Antrag zu prüfen, inwieweit sie
CONSORT Inhalte berücksichtigt haben.
Der evidenz-basierte Ansatz, mit dem das CONSORT Statement entwickelt wurde, ist
auch bei der Entwicklung von Standards zur Dokumentierung von Meta-Analysen von
RCTs [26 ], von Beobachtungsstudien [27 ] und von diagnostischen Studien (Lijmer J., persönliche Mitteilung) verwendet
worden. Mittlerweile haben auch Gesundheitsökonomen begonnen, Standards für die
Dokumentierung [28 ] zu entwickeln, um die Qualität ihrer Berichte zu verbessern [29 ]. Das gemeinsame Ziel dieser Initiativen ist es, die Qualität der Berichterstattung
in der biomedizinischen Forschung [30 ] zu verbessern und damit zu einer effektiveren Gesundheitsversorgung beizutragen.
Das überarbeitete CONSORT Statement ersetzt die bisherige Version der Zeitschriften
und Gruppen, die es schon unterstützen. Zeitschriften, die CONSORT bisher nicht
verwenden, können sich zu diesem Zweck auf der CONSORT Webseite registrieren lassen
[13 ]. Um Autoren die Wichtigkeit der Qualitätsverbesserung der Dokumentation von
RCTs zu verdeutlichen, empfehlen wir, dass CONSORT unterstützende Zeitschriften
in ihren Richtlinien für Autoren das überarbeitete CONSORT Statement zitieren
und die Internet Adresse angeben [13 ]. Da Zeitschriften, die das überarbeitete CONSORT Statement publizieren, auf
ihre Copyright Rechte verzichten, steht CONSORT der biomedizinischen Forschungsgemeinschaft
uneingeschränkt zur Verfügung. Die CONSORT Checkliste (Tab. [1 ]) und das Flussdiagramm (Abb. [1 ]) sind beide auch auf der CONSORT Webseite zu finden [13 ].
Tab. 1 Checkliste zur Publikation randomisierter Studien.
<TD VALIGN="TOP">
Publikationsabschnitt
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD><TD VALIGN="TOP">
Beschreibung
</TD><TD VALIGN="TOP">
Erwähnt auf Seite:
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Titel und Zusammenfassung
</TD><TD VALIGN="TOP">
1
</TD><TD VALIGN="TOP">
Zuordnung zu Therapiegruppen (z. B. „randomisierte Verteilung”, „randomisiert”,
oder „randomisierte Zuweisung”).
</TD><TD VALIGN="TOP">
|
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Einleitung
Hintergrund
</TD><TD VALIGN="TOP">
2
</TD><TD VALIGN="TOP">
Wissenschaftlicher Hintergrund und Begründung der Studie.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Methoden
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Probanden/Patienten
</TD><TD VALIGN="TOP">
3
</TD><TD VALIGN="TOP">
Einschlusskriterien der Probanden/Patienten, Studienorganisation und Ort der
Studiendurchführung (z. B. im Krankenhaus oder nicht-stationär).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Intervention/Behandlung
</TD><TD VALIGN="TOP">
4
</TD><TD VALIGN="TOP">
Präzise Angaben zu den geplanten Interventionen jeder Gruppe und zur Durchführung.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Ziele
</TD><TD VALIGN="TOP">
5
</TD><TD VALIGN="TOP">
Genaue Ziele, Fragestellung und Hypothesen.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Zielkriterien
</TD><TD VALIGN="TOP">
6
</TD><TD VALIGN="TOP">
Klar definierte primäre und sekundäre Zielkriterien und, gegebenenfalls, alle
zur Optimierung der Ergebnisqualität verwendeten Methoden (z. B. Mehrfachbeobachtungen,
Training der Prüfer)
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Fallzahlbestimmung
</TD><TD VALIGN="TOP">
7
</TD><TD VALIGN="TOP">
Wie wurden die Fallzahlen bestimmt und, falls notwendig, Beschreibung von Zwischenanalysen
und Kriterien für einen vorzeitigen Studienabbruch.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Randomisierung
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Erzeugung der Behandlungsfolge
</TD><TD VALIGN="TOP">
8
</TD><TD VALIGN="TOP">
Methode zur Generierung der zufälligen Zuteilung, einschließlich aller Einzelheiten
(wie z. B. Block- Randomisierung, Stratifizierung).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Geheimhaltung der Behandlungsfolge (allocation concealment)
</TD><TD VALIGN="TOP">
9
</TD><TD VALIGN="TOP">
Durchführung der Zuteilung (z. B. numerierte Behälter; zentrale Randomisierung
per Fax/Telefon). Angabe, ob Geheimhaltung bis zur Zuteilung gewährleistet war.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Durchführung
</TD><TD VALIGN="TOP">
10
</TD><TD VALIGN="TOP">
Wer führte die Zuteilung durch, wer nahm die Probanden/Patienten in die Studie
auf und wer teilte die Probanden/Patienten den Gruppen zu.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Verblindung
</TD><TD VALIGN="TOP">
11
</TD><TD VALIGN="TOP">
Waren
a) die Probanden/Patienten und/oder
b) diejenigen, die die Intervention/Behandlung durchführten und/oder
c) diejenigen, die die Zielgrößen beurteilten verblindet oder nicht verblindet.
Wie wurde der Erfolg der Verblindung evaluiert?
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Statistische Methoden
</TD><TD VALIGN="TOP">
12
</TD><TD VALIGN="TOP">
Statistische Methoden zur Bewertung des primären Zielkriteriums; weitere Analysen,
wie z. B. Subgruppenanalysen und adjustierte Analysen.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Ergebnisse
Ein- und Ausschlüsse
</TD><TD VALIGN="TOP">
13
</TD><TD VALIGN="TOP">
Anzahl der Studienteilnehmer für jede durch Randomisierung gebildete Behandlungsgruppe,
die
a) tatsächlich die geplante Behandlung/Intervention erhalten haben,
b) die Studie protokollgemäß beendeten,
c) in der Analyse des primären Zielkriteriums berücksichtigt wurden (Darstellung
in Flussdiagramm empfohlen; Beschreibung von Protokollabweichungen mit Angabe
von Gründen).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Aufnahme/Rekrutierung
</TD><TD VALIGN="TOP">
14
</TD><TD VALIGN="TOP">
Nähere Angaben über den Zeitraum der Studienaufnahme der Probanden/Patienten
und der Nachbeobachtung.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Patientencharakteristika zu Studienbeginn (baseline data)
</TD><TD VALIGN="TOP">
15
</TD><TD VALIGN="TOP">
Demografische und klinische Charakteristika aller Gruppen.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Anzahl der ausgewerteten Probanden/Patienten
</TD><TD VALIGN="TOP">
16
</TD><TD VALIGN="TOP">
Anzahl der Probanden/Patienten (Nenner) in jeder Gruppe, die in die entsprechende
Analyse eingeschlossen wurden und Angabe, ob es sich dabei um eine „Intention-to-Treat”
Analyse handelt. Wenn möglich, Angabe der Ergebnisse in absoluten Zahlen (z.
B. 10 von 20, nicht 50 %).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Ergebnisse und Schätzmethoden
</TD><TD VALIGN="TOP">
17
</TD><TD VALIGN="TOP">
Zusammenfassung der Ergebnisse aller primären und sekundären Zielkriterien für
jede Gruppe und die geschätzte Effektgröße sowie ihre Präzision (z. B. 95
%-Konfidenzintervall).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Zusätzliche Analysen
</TD><TD VALIGN="TOP">
18
</TD><TD VALIGN="TOP">
Angabe von weiteren Tests, insbesondere von Subgruppenanalysen und adjustierte
Analysen (mit Erklärung, ob sie vorher geplant waren oder nachträglich durchgeführt
wurden).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Unerwünschte Wirkungen
</TD><TD VALIGN="TOP">
19
</TD><TD VALIGN="TOP">
Angabe aller wichtigen unerwünschten Wirkungen oder Nebenwirkungen innerhalb
jeder Behandlungsgruppe.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Diskussion
Interpretation
</TD><TD VALIGN="TOP">
20
</TD><TD VALIGN="TOP">
Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichtigung der Studienhypothesen,
möglicher Ursachen von Verzerrungen („Bias”) sowie Problemen durch multiples
Testen und multiple Zielkriterien.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Generalisierbarkeit
</TD><TD VALIGN="TOP">
21
</TD><TD VALIGN="TOP">
Generalisierbarkeit der Studienergebnisse (externe Validität).
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
<TD VALIGN="TOP">
Bewertung der Evidenz
</TD><TD VALIGN="TOP">
22
</TD><TD VALIGN="TOP">
Allgemeine Interpretation der Ergebnisse unter Berücksichtigung des aktuellen
Forschungsstandes und anderer Publikationen zur untersuchten Fragestellung.
</TD><TD VALIGN="TOP">
</TD>
Abb. 1 Flussdiagramm für die ein- und ausgeschlossenen Probanden/Patienten im Verlauf
einer randomisierten Studie (Aufnahme, Zuordnung, Nachbeobachtung und Datenanalyse).
Der Mangel an Klarheit bezüglich der Bedeutung und des Hintergrundes der einzelnen
Checklisteninhalte im ursprünglichen CONSORT Statement wurde mit der Entwicklung
einer ausführlichen Langfassung beseitigt [19 ]. Dieses Dokument kann auch auf der CONSORT Webseite gefunden werden [13 ]. Es erklärt im Einzelnen die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die hinter jedem
Punkt der Checkliste stehen, und enthält zusätzlich die dazugehörigen Referenzen,
welche bisher in der Checkliste zu finden waren. Wir möchten Zeitschriften dazu
auffordern, auch für dieses Dokument eine Referenz in die Richtlinien für Autoren
aufzunehmen.
Als Ausdruck der kontinuierlichen Weiterentwicklung des CONSORT Statements möchte
die CONSORT Gruppe alle Leser dazu auffordern, ihre Kommentare zur neuen Checkliste
und zum neuen Flussdiagramm über die CONSORT Webseite bekannt zu machen.
Danksagung: Weltweit haben sich viele Menschen für die Verbesserung der Beschreibung von
randomisierten Studien eingesetzt: am Anfang im Rahmen der „Standards of Reporting
Trials” (Standards für die Beschreibung von Studien), die sog. SORT Gruppe,
bis hin zu den jetzigen Aktivitäten der Gruppe für „Gemeinsame Standards für die
Beschreibung von Studien” (CONSORT). Es ist Leah Lepage zu verdanken, dass alle
das gemeinsame Ziel im Auge behielten.
Die CONSORT Gruppe wurde für ihre Treffen von verschiedenen Einrichtungen und
Unternehmen teilweise finanziell unterstützt: Abbot Laboratories, American College
of Physicians, Glaxo Wellcome, The Lancet, Merck, Canadian Institutes for Health
Research, National Library of Medicine und TAP Pharmaceuticals.
[Veröffentlichung des Originals: Ann Intern Med 2001;134:657 - 662 oder JAMA
2001;285:1987 - 1991 oder Lancet 2001 Apr 14;357(9263):1191 - 4]