Die mittlere Lebenserwartung ist bei Patienten, die an einer Schizophrenie erkrankt
sind, zehnmal niedriger als in der Allgemeinbevölkerung. Dies ist zum Teil sicher
mit den Lebensumständen der Betroffenen zu erklären, u.a. sozialer Rückzug, wenig
Bewegung, Rauchen. Aber auch medikamentenbedingte Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme,
erhöhtes Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können das Mortalitätsrisiko
beeinflussen.
In Deutschland steht jetzt seit kurzem Aripiprazol (Abilify®) zur Verfügung. Nach
den bisher vorliegenden Daten zeichnet es sich durch ein sehr gut verträgliches Nebenwirkungsprofil
aus. Wie Prof. Max Schmauss, Augsburg, auf einer Pressekonferenz im Rahmen der 24.
Tagung der CINP (Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum) vorstellte,
ist z.B. das Risiko für eine Gewichtszunahme unter Aripiprazol deutlich niedriger
als unter Olanzapin (Kujawa et al. Poster auf dem CINP 2004). Das Risiko für ein metabolisches
Syndrom ist nach der Auswertung der gepoolten Daten von über 1000 Patienten im Vergleich
zu Olanzapin um die Hälfte verringert. Lipid- und Prolaktinwerte werden unter Aripiprazol
nicht beeinflusst. Nach Schmauss ist daher auch eine gute Adherence der Patienten
zu erwarten.
Dies untermauern auch die Ergebnisse der BETA-Studie (Broad Effectiveness Trial on
Aripiprazol), die Prof. Robert Kerwin, London, vorstellte. In dieser naturalistischen
Studie wurden fast 1600 Patienten, die aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder Nebenwirkungen
auf eine andere Medikation umgestellt werden mussten, über acht Wochen mit Aripiprazol
oder einem anderen Antipsychotikum nach Wahl der Ärzte behandelt (im Verhältnis von
4:1). Zwei von drei Patienten unter Aripiprazol und die Hälfte der behandelnden Ärzte
bewerteten ihre neue Medikation als "viel besser" als die vorherige.
Pressekonferenz "Changing the Face of Schizophrenia in the 21st Century" am 20. Juni
in Paris, veranstaltet von Bristol Myers Squibb Company und Otsuka Pharmaceuticals