Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2004; 30(7/08): A 386-A 390
DOI: 10.1055/s-2004-834461
Rettungswesen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Notarztdienst am Scheideweg?

Vorwürfe zu Kosten und EffizienzP. Sefrin1
  • 1Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie - Sektion für präklinische Notfallmedizin der Universität Würzburg (Direktor: Prof. Dr. med. N. Roewer)
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Publication Date:
23 September 2004 (online)

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Zusammenfassung

Der Notarztdienst ist obligater Bestandteil des Rettungsdienstes. Allerdings ist sein Fortbestehen in Frage gestellt, da ihm der Vorwurf der hohen Kosten und der geringen Effizienz gemacht wird. Der Erfolg der notärztlichen Versorgung ist aber in der Vergangenheit durch eine Vielzahl von Studien nachgewiesen worden. Auch im Vergleich mit ausländischen Organisationsformen der Notfallversorgung gelang es, die geringeren Kosten bei höherer Effizienz unter Beweis zu stellen. Trotzdem wird von politischer Seite nachgedacht, ob nicht das Verfahren des schnellen Abtransportes nur unter Einsatz von Rettungspersonal eine kostengünstigere Erstversorgung garantieren könne, insbesondere bei Annahme einer unzureichenden Qualifikation der Notärzte. Inzwischen wurde als Qualifikationsgrundlage die Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin” eingeführt. Als Problem erweisen sich allerdings politische Vorgaben im Bereich der Krankenhäuser. Durch die Vorgaben der DRG fehlen nicht nur Notärzte, sondern auch zeitnahe Notaufnahmen. Zur Lösung der Probleme gibt es keine kostenneutralen Ansätze. Es werden Vorschläge zur Sicherung der notärztlichen Versorgung gemacht, die von den medizinischen Standesorganisationen und der Politik gemeinsam diskutiert und umgesetzt werden müssen.

Summary

The emergency physician service is of necessity a fixed element of the medical rescue service. However, it is threatened by the claim levelled at it of high costs and low efficiency. In the past, however, the success of emergency medical care has been demonstrated in numerous studies. Also in comparison with emergency medical care organisations in other countries, lower costs associated with greater efficiency was demonstrated. Nevertheless, politicians are considering whether the model of rapid transportation of emergencies using medical technicians alone might not guarantee lower-cost initial care - in particular on the assumption of inadequately qualified emergency physicians. In the meantime, the additional epithet „emergency medicine” has been introduced as a basic qualification criterion. A problematical area is, however, political guidelines for hospitals. As a result of the DRG guidelines, there is not only a dearth of emergency physicians, but also prompt delivery to the emergency room cannot be guaranteed. Currently there are no „neutral-cost” approaches in sight. Proposals aimed at securing emergency medical care are made that must be discussed jointly by the professional medical organisations and politicians

Literatur

Anschrift des Verfassers

Prof. Dr. med. Peter Sefrin

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Sektion für Präklinische Notfallmedizin

Zentrum für operative Medizin

Oberdürrbacher Straße 6

97080 Würzburg