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DOI: 10.1055/s-2004-833658
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Behandlung schizotyper Persönlichkeitsstörung mit Risperidon
Publication History
Publication Date:
17 September 2004 (online)
- Zusammenfassung
- Frage
- Einschlusskriterien
- Ausschlusskriterien
- Studienort
- Studiendesign
- Intervention
- Outcome
- Resultat
- Diskussion
- Literatur:
Zusammenfassung
Quelle: Koenigsberg HW et al. Risperidone in the Treatment of Schizotypical Personality Disorder. Journal of Clinical Psychiatry 2003; 64: 628-634
Frage
Profitieren Patienten mit schizotyper Persönlichkeitsstörung von niedrig dosiertem Risperidon?
Einschlusskriterien
Ambulante internistisch und neurologisch gesunde Patienten mit schizotyper Persönlichkeitsstörung gemäß DSM IV
Ausschlusskriterien
Schizophreniespektrum-, bipolare und diagnostisch führende Borderline-Störung, manifester Substanzmissbrauch, ehemalige Substanzabhängigkeit, Psychopharmakotherapie
Studienort
New York
Studiendesign
Prospektiv, randomisiert, plazebokontrolliert, doppelblind
Intervention
In der 9-wöchigen Studienphase erhielten 14 Patienten niedrigdosiert Risperidon, 9 Plazebo. Eine klinische sowie testpsychologische Verlaufskontrolle mittels HAMD, PANSS, CGI erfolgte wöchentlich, mittels SPQ 2-wöchentlich.
Outcome
SPQ, CGI und HAMD zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen im Studienverlauf.
Nur bei den PANSS Positiv Symptom Scores konnte ein signifikanter Unterschied bei den drug-by-time-Interaktionen zugunsten der Verum-Gruppe festgestellt werden (F=3,799; df=4,9 ; p=0,045).
Resultat
Das untersuchte Kollektiv war nach dem CGI bei Studienbeginn moderat bis leicht erkrankt, sodass hiermit Besserungen im Studienverlauf nicht unbedingt erfasst werden konnten. In den PANSS-Scores [Tab. 2] war eine statistisch-signifikante Besserung in der Verum- gegenüber der Plazebo-Gruppe feststellbar, was mit dem SPQ nicht reproduzierbar war. Der SPQ reagierte möglichweise nicht sensitiv genug auf akute Befindlichkeitsänderungen oder die Probandenzahl war für dieses Testinstrument zu niedrig. Eine low-dose Risperidon-Behandlung könne die Symptome der Schizotypie abmildern und werde gut toleriert.
Diskussion
Erfahrungsgemäß ist die Anzahl schizotyper Patienten in der Klinik gering. Deshalb wäre zur Erhöhung des Stichprobenumfanges und damit der statistischen Aussagekraft eine Multi-Center-Studie indiziert gewesen. Darüber hinaus ist der PANSS für die schizotype Persönlichkeitsstörung nicht validiert. Die Autoren gelangen damit zu Aussagen, die der geeignetere selbsteinschätzende SPQ in der Studie jedoch nicht hergibt. Das „Structured Interview for Schizotypy (SIS)”, als das „differenzierteste interviewgestützte Erhebungsinstrument” [1], wurde nicht eingesetzt.
Ob bei den leicht erkrankten Studienpatienten in jedem Einzelfall eine Risperidonbehandlung vertretbar ist, ist fraglich.
Dropouts n= |
Einleitungs-phase |
Test-phase [*] |
Abschluss-Untersuchung |
Verum n=15 |
1 |
6 |
- |
Plazebo n=10 |
1 |
2 |
1 |
1 statistisch nicht berücksichtigt
Verum- signifikant besser als Plazebogruppe [X] |
|||||
in |
zu den Zeitpunkten / Wochen |
||||
PANSS-scores |
0 |
3 |
5 |
7 |
9 |
total symptoms |
|
X (X) |
X (X) |
X (X) |
X (X) |
general symptoms |
|
X (X) |
X (X) |
X (X) |
X (X) |
negative symptoms |
|
X |
X (X) |
X (X) |
|
positive symptoms |
|
|
|
X (X) |
X (X) |
bei alleiniger Betrachtung der Studienbeender: (X) t-Test, Signifikanzniveau 0,05 |
|
Literatur:
- 1 Erkwoh R.. et al. . Persönlichkeitsauffälligkeiten und schizophrene Psychose. Der Nervenarzt. 9 2003; 740-747
Literatur:
- 1 Erkwoh R.. et al. . Persönlichkeitsauffälligkeiten und schizophrene Psychose. Der Nervenarzt. 9 2003; 740-747