ZFA (Stuttgart) 2004; 80(12): 495-496
DOI: 10.1055/s-2004-832450
Der besondere Artikel

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

9. November 1938: Erinnerung an die Ermordung und Vertreibung jüdischer Ärztinnen und Ärzte in Berlin[*]

9 November, 1938: Memories of the Murder and Expulsion of Jewish Doctors in BerlinJ. Hoppe1
  • 1Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages
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Publication Date:
13 December 2004 (online)

Einleitung

Als Repräsentant der deutschen Ärzteschaft schreibe ich diesen Text, der an den Tag erinnern soll, an dem die Juden für „vogelfrei” erklärt wurden, mit einem gewissen Bangen. Denn hier geht es nicht um eines der üblichen freundlichen Grußworte, verbunden mit den besten Wünschen für gutes Gelingen einer Veranstaltung. Hier wird mehr von mir erwartet - mit Recht. Denn es waren ja Ärzte, führende Vertreter der Ärzteschaft, die sich an der Vertreibung ihrer jüdischen Kolleginnen und Kollegen aktiv beteiligt haben, und es waren auch Ärzte, die in der Zeit des Nationalsozialismus Menschen gequält und ermordet haben.

An das Schicksal eines vertriebenen Kollegen möchte ich hier beispielhaft erinnern, um uns plastischer vor Augen zu führen, welche Lebensleistungen abgewertet und welche Lebensentwürfe zerstört wurden.

1 modifizierter Text einer Rede anlässlich der Gedenkveranstaltung „Erinnerung an die Ermordung und Vertreibung jüdischer Ärzte in Berlin”, Centrum Judaicum, 7. November 2004

Literatur

  • 1 Bleker J, Jachertz N. Medizin im „Dritten Reich”. 2. erweiterte Auflage. Deutscher Ärzteverlag, Köln 1993
  • 2 Jütte R. Geschichte der deutschen Ärzteschaft. Organisierte Berufs- und Gesundheitspolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Deutscher Ärzteverlag, Köln 1997
  • 3 Mitscherlich A, Mielke F. Medizin ohne Menschlichkeit. Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 1995
  • 4 Neiman S. Das Böse denken. Eine andere Geschichte der Philosophie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004

1 modifizierter Text einer Rede anlässlich der Gedenkveranstaltung „Erinnerung an die Ermordung und Vertreibung jüdischer Ärzte in Berlin”, Centrum Judaicum, 7. November 2004

Prof. Dr. med., Dr. h. c. Jörg Hoppe

Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages

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