Aktuelle Urol 2005; 36(3): 255-270
DOI: 10.1055/s-2004-830307
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die transurethrale Elektroresektion der Prostata (TURP)

R.  Hartung1 , H.  Leyh2
  • 1Urologische Klinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, München
  • 2Abteilung für Urologie, Klinikum Garmisch-Partenkirchen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Juli 2005 (online)

Einleitung

Bei der operativen Therapie des benignen Prostatasyndroms (BPS) unterscheidet man zwischen gewebeablativen und gewebedestruktiven Verfahren. In den letzten Jahren wurde eine Reihe nichtinvasiver alternativer Verfahren gegenüber der transurethralen Elektroresektion der Prostata (TURP) erprobt. Das Prinzip dieser Verfahren besteht meist darin, durch Applikation von Wärme direkt an der Prostata, erzeugt durch Laserlicht, Hochfrequenzstrom oder fokussiertem Ultraschall, Prostatagewebe nekrotisch werden zu lassen, um dadurch eine Blasenhalsöffnung zu erreichen.

Gleichzeitig hat sich die medikamentöse Therapie des BPS durch den Einsatz von α-Blockern und α-Reduktasehemmern verbessert mit der Folge, dass die Zahl der notwendigen instrumentellen Eingriffe über einige Jahre rückläufig war. Inzwischen beobachten wir jedoch wieder eine Zunahme der Indikationen zur transurethralen Resektion, bedingt durch langfristiges Versagen der Medikation bzw. Ineffektivität nach vorausgegangener alternativer, nichtgewebeabtragender Therapie. Gegenwärtig ist die transurethrale Elektroresektion die am meisten angewandte chirurgische Behandlung des benignen Prostatasyndroms.

Bei der TURP wird das Prostatagewebe mithilfe eines in die Harnröhre eingeführten Resektionsinstrumentes unter Sichtkontrolle mit einer stromführenden Schlinge durch Hochfrequenzschneidestrom abgetragen. Entstehende Blutungen werden in gleicher Technik mittels Koagulationsstrom verschorft.

Die TURP ist charakterisiert durch einen unmittelbaren Therapieerfolg aufgrund der Entfernung der Obstruktion verbunden mit einer lang anhaltenden Verbesserung der Symptome und Miktionsparameter.

Die Verbesserung der endoskopischen Instrumente und die Weiterentwicklung in der Hochfrequenzchirurgie machen diesen Eingriff seit Jahren zunehmend sicherer. Insbesondere das neu entwickelte sog. „koagulierende intermittierende Schneiden” (KIS) führt mit der Möglichkeit eines blutungsärmeren Gewebeschnittes zu einer Minderung des Blutverlustes und damit der Morbidität.

Die direkte Videoübertragung lässt die TURP wie eine offen-chirurgische Intervention lehren und erlernen. Dadurch können oft anstrengende Körperbewegungen während der Operation vermieden werden. Da sich der Operateur nicht mehr so nahe am Patienten befindet, wird außerdem die Infektionsgefahr (HIV, Hepatitis) vermindert. Die Resektion am bildvergrößernden Monitor ist heute dem Direktblick am Instrument vorzuziehen.

In den folgenden Abschnitten wird die von den Autoren geübte Technik vorgestellt, die im Wesentlichen auf den Erfahrungen von Wolfgang Mauermayer beruht und seither kontinuierlich weiterentwickelt werden konnte.

Literatur

  • 1 Hartung R, Leyh H, Liapi C, Fastenmeier K, Barba M. Coagulating intermittent cutting. Improved high-frequency surgery in transurethral prostatectomy.  Eur Urol. 2001;  39 676-681
  • 2 Mauermayer W. Allgemeine und spezielle Operationslehre. Bd. VIII: Transurethrale Operationen. Berlin: Springer 1981

Prof. Dr. med. Rudolf Hartung

Urologische Klinik und Poliklinik · Klinikum rechts der Isar der TU München

Ismaninger Straße 22

81675 München

Telefon: 089/4140-2521

Fax: 089/4140-4843·

eMail: mriu@lrz.tu-muenchen.de

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