Frage 1 - Infektiologie
Welche der folgenden Aussagen zur spinalen intramedullären Neurozystizerkose treffen
zu?
1. Die Neurozystizerkose ist die am weitesten verbreitete Parasitose des Zentralnervensystems.
2. Der Erreger ist der Schweinefinnenbandwurm (Taenia solium).
3. Sie tritt immer isoliert intramedullär auf.
4. Auftretene neurogene Blasenentleerungsstörungen erfordern eine langfristige urologische
Betreuung.
Antworten:
A) 1, 2 und 4 sind richtig
B) 2, 3 und 4 sind richtig
C) 2 und 3 sind richtig
D) alle Antworten sind richtig
E) alle Antworten sind falsch
Antwort 1 - Infektiologie
Die Neurozystizerkose ist die weltweit häufigste und am weitesten verbreitete Parasitose.
Hauptendemiegebiete sind Zentral- und Südamerika, Asien und südliches Afrika. Durch
fäkal orale Infektion des einzigen Endwirtes Mensch mit Eiern des Schweinefinnenbandwurmes.
Die Larven (Zystizerken) siedeln bevorzugt im Gehirn (90%) und eher selten im Rückenmark.
Klinische Leitsymptome sind die zerebelläre Ataxie, sensomotorische Defizite etc.
Kommt es aufgrund der Neurozystizerkose zu neurogenen Blasenentleerungsstörungen,
ist eine langfristige urologische Betreuung, inkl. Videozystomanometrie zu fordern.
Ein abgestimmtes Rehabilitationskonzept zur Blasenentleerung kann so zum Erhalt der
Lebenserwartung und -qualität beitragen.
Antwort A ist richtig.
Bezug: Egberts et al. Blasenentleerungsstörungen ausgelöst durch die spinale intramedulläre
Neurozystizerkose. Seite 58