ZFA (Stuttgart) 2004; 80(8): 326-330
DOI: 10.1055/s-2004-822842
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zwischen Nahrungsverweigerung und Zwangsernährung - zum Umgang mit künstlicher Ernährung und Flüssigkeitssubstitution am Lebensende

Between Food Refusal and Compulsive Feeding - on the Use of Artificial Nutrition and Fluid Substitution at the End of LifeT. Schindler1
  • 1Palliativmedizinischer Konsiliardienst in Nordrhein-Westfalen
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Publication Date:
19 August 2004 (online)

Zusammenfassung

Das Für und Wider des Einsatzes von künstlicher Ernährung und Flüssigkeitszufuhr am Lebensende ist häufig Quelle von Auseinandersetzungen, die nicht nur mit medizinischen Argumenten geführt werden. Psychologische und ethische Überlegungen spielen in diesem Zusammenhang eine mindestens ebenso große Rolle. Die Angst vor einem Verhungern und/oder Verdursten am Lebensende ist weit verbreitet und spielt bei der Entscheidungsfindung oft eine wesentliche Rolle. Die vorliegende Arbeit versucht, die verschiedenen Aspekte zu berücksichtigen, die beim Ringen um die richtige Lösung bedeutsam sind, und gibt praktische Hinweise und Tipps, wie eine adäquate Versorgung von Menschen mit Nahrung und Flüssigkeit am Lebensende aussehen könnte.

Abstract

Pro and cons for nutrition and fluids in the terminal phase of dying patients is quite often the focus of arguments, which not always follow medical thinking alone. Psychological and ethical aspects have a similar importance. Fear of starvtion and dying of thirst at the end of life is quite often the base for decison making in that context. The paper tries to consider the different aspects important for the process of finding the right solution. Furthermore it will give practical hints on how an appropriate care concerning fluids and nutrition can be given at the end of life.

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