ZFA (Stuttgart) 2004; 80(1): 14-17
DOI: 10.1055/s-2004-44877
Versorgung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gesundheitsmodernisierungsgesetz - schlüssig?, zukunftsfähig?, europäisch?

New Legal Ordinance for Modernisation of Health Legislation - Is It Conclusive? Does It Have a Future? Is It Compatible with European Concepts?F. W. Schwartz1
  • 1Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung. Medizinische Hochschule Hannover
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Publication Date:
10 February 2004 (online)

Zusammenfassung

Das Anfang 2004 in Kraft tretende Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) ist ein überparteiliches Reformgesetz. Sein zentrales Ziel ist die Senkung der Arbeitskosten. Dies führt unausweichlich zu Mehrbelastungen privater Haushalte und zu einem weiteren Wandel der Sozialversicherung in Richtung privater Versicherungsformen. Jenseits des nationalen Streits folgt damit Deutschland dem Muster zahlreicher anderer Reformen in Europa, mit denen Staatsaufgaben privaten oder quasi-privaten Akteuren übertragen werden. Daneben verfolgt das Gesetz eine Dynamisierung des ambulanten und des „integrierten” gesundheitlichen Dienstleistungssektors, als logische Konsequenz der DRG-Einführung im Krankenhaussektor. Schrittweise soll auch die Rolle der Konsumenten gestärkt werden. Die Veränderungen verunsichern die Gesundheitsberufe und ihre Institutionen, bieten diesen aber auch neue Entwicklungsmöglichkeiten.

Abstract

The “GMG” will start in 2004, pushed forward by government and opposition in Germany as well. The central goal is lowering the cost for work force. The inevitable consequences are rising costs for private households. Germany follows with these steps other reforms in Europe towards privatization of original public tasks. Another goal is the modernization of the ambulatory and integrated service sector in health care as a consequence of the former introduction of DRGs in German hospitals. Also consumers' role shall be strengthened. All this means a challenge for health professionals and their institutions.

Literatur

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  • 2 Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Gutachten 2003: Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität. Bd. I: Finanzierung und Nutzerorientierung. Nomos, Baden-Baden 2003
  • 3 Schlesinger M. Editor's note. Different, yet strangely familiar.  J Health Polit Policy Law. 2003;  28 575-584
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Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz

Medizinische Hochschule Hannover

Abt. Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung

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