Zusammenfassung
In Deutschland nimmt der Unfall eine führende Rolle in der Todesursachenstatistik ein. Dies bedingt die Notwendigkeit einer stetigen Qualitätskontrolle und Verbesserung der Unfallprävention, der Rettungskette und der klinischen Versorgung. Im Rahmen eines durch das Unfallkrankenhaus Berlin initiierten Gemeinschaftsprojekts soll eine Verbesserung der Dokumentation und Übergabe des Notarztes an den Klinikarzt durch zusätzliche Fotodokumentation evaluiert werden. In einer ersten Fragebogenuntersuchung wurde die Zufriedenheit der Notärzte und erstversorgenden Klinikärzte mit der derzeitigen Informationsübermittlung bezüglich des Unfallmechanismus validiert. Es zeigte sich bei 30 befragten Notärzten in nur 28,6 % der Fälle eine Zufriedenheit mit der schriftlichen Dokumentation des jeweiligen Unfallmechanismus, 48,3 % hielten die mündliche Schilderung für ausreichend. Von 27 befragten erstbehandelnden Klinikärzten hielt keiner die schriftliche Dokumentation für suffizient, die mündliche Übergabe wurde in 5 (18,5 %) Fällen für ausreichend gehalten. Von allen Befragten sahen 43,8 % eine Fotodokumentation als sinnvolle Ergänzung, 52,6 % hielten einen Nutzen für möglich. Nur 3,5 % sprachen sich gegen dieses Vorgehen aus. Im Weiteren soll nun ein Modellversuch zur Fotodokumentation am Unfallort folgen.
Abstract
In Germany trauma plays a crucial role within causes of death. This implicates the need of continuous improvement and quality control of trauma prevention, resuscitation and clinical management. In a multicenter project developed by the Unfallkrankenhaus Berlin (Trauma Center) the helping effect of a photographic documentation on the scene of accident will be evaluated. In a first questionnaire the acceptance of Emergency Physicians and Trauma Leaders of the existing documentation concerning the mechanism of injury was investigated. Within 30 Emergency Physicians only 28.6 % felt the documentation being sufficient, 48.3 % rated the oral communication with the trauma leader as satisfying. Within 27 Trauma Leaders no one was satisfied by the written documentation, 5 Trauma Leaders rated the oral report as sufficient. 43.8 % of all think that photographic documentation is a helpful advice, 52.6 % are not sure yet. Only 3.5 % rated this documentation on scene as useless. Based on this results a first trial with photographic documentation will be started in next future.
Schlüsselwörter
Trauma - Unfallmechanismus - Fotodokumentation - Qualität
Key words
Trauma - mechanism of injury - photographic documentation - quality
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Dr. med. Gerrit Matthes
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald · Abteilung für Unfallchirurgie
Friedrich-Loeffler-Straße 23 b
17487 Greifswald
Email: gerrit.matthes@uni-greifswald.de