ZFA (Stuttgart) 2003; 79(6): 303-307
DOI: 10.1055/s-2003-41922
Forum Qualität

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Realisierbare Qualität in der Primärversorgung - Lernen von einem niederländischen Praxismodell

Realizable quality in primary health care - Lessons of experience from a Dutch modelA. Schneider1 , G.-J. Dinant1 , J. Szecsenyi1
  • 1Universität Maastricht, Holland
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Publication Date:
08 September 2003 (online)

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Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund immer knapper werdender Ressourcen bekommt eine qualitativ hochwertige Primärversorgung zunehmende Bedeutung. Insbesondere in den Niederlanden wurde durch frühzeitige Neustrukturierungen im Gesundheitswesen mit einhergehender Stärkung der hausärztlichen Rolle eine hohe Effizienz erreicht. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch die prägende Rolle der allgemeinmedizinischen Lehre und Forschung an der Universität. Wesentliche Qualitätsmerkmale sind eine elektronische Vernetzung der einzelnen Leistungsanbieter innerhalb einer Region, ausgeprägte Leitlinienorientierung und Einführung von so genannten Nurse Practitioners in die Praxisroutine. Diese Umstrukturierungen bringen allerdings auch Veränderungen des ärztlichen Rollenverständnisses mit sich. Wie eine Realisierung dieses Qualitätsmodells aussehen kann, wird anhand einer niederländischen Gemeinschaftspraxis aufgezeigt, die im Rahmen von Modellprojekten mit der Universität Maastricht und mit Krankenkassen kooperiert.

Summary

Good quality in primary care is gaining importance considering the lack of resources in health care in Germany. In the Netherlands health care seems to be more cost effective because of a clearly defined role of general practitioners. General practice has also an important role in medical education and vocational training there. Regional electronic networks of health care providers, guideline oriented practice and nurse practitioners are some structural elements which are different from the German situation. The case of a Dutch group practice shows how these new structures influence the role of doctors and the quality of care.

Literatur

1 Zur besseren Lesbarkeit wird im gesamten Text die männliche Form verwendet, gemeint sind selbstverständlich beide Geschlechter.

Dr. med. Antonius Schneider

Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Klinik und Poliklinik Sektion Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung

Bergheimer Strasse 147, 69115 Heidelberg

Email: antonius_schneider@med.uni-heidelberg.de

Zur Person

Dr. med. Antonius Schneider

in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in einer städtischen Praxis in Ladenburg, seit 2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der Universität Heidelberg. Forschungsschwerpunkt: Versorgung von chronisch kranken Patienten in der Hausarztpraxis. Promotionspreis 2001 des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin.