Die Zwangsstörung stellt eine heterogene Erkrankung dar. Neben psychologischen spielen
verschiedene neurobiologische Faktoren bei der Pathogenese der Zwangserkrankung eine
entscheidende Rolle. In diesem Artikel sollen die verschiedenen pathophysiologischen
Modelle vorgestellt werden. Dabei wird darauf eingegangen, wie diese unterschiedlichen
Modelle zu den differenzierten klinischen Erkrankungsbildern und Untergruppen beitragen
können. Die heuristischen Modelle versuchen die Zwangsspektrumserkrankungen wie die
Tourette- und Ticstörung, die Trichotillomanie und die Körperdysmorphophobie mit einzubeziehen
und zu erklären, da sie wahrscheinlich eine gemeinsame neurobiologische Basis besitzen.
Ein wichtiges Ziel zukünftiger Forschungsvorhaben ist die Identifizierung neurobiologischer
Variablen, die ein Ansprechen auf die Verhaltenstherapie vorhersagen können. So kann
eine differenzierte Subtypisierung der heterogenen Gruppe von Zwangspatienten erfolgen,
die unmittelbare Auswirkung auf entsprechend differenziellere und spezifischere Therapie-Strategien
hat.
Neurobiologie, - kortikostriatale Regelkreise, - funktionelle Bildgebung, - Genetik,
- Neurochemie, - Subgruppen, - Zwangsspektrumserkrankungen