Aktuelle Urol 2003; 34(3): 172-175
DOI: 10.1055/s-2003-40235
Experimentelle Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Entwicklung und Evaluation eines neuartigen 3D-Blasenmatrixmodelles zur standardisierten Untersuchung verschiedener Transfektionsmethoden

A New Ex-Vivo 3D Bladder Matrix Model for Standardised Evaluation of Urothelial Transfection MethodsA.  Schaaf1 , T.  McNealy1 , A.  Steidler1 , P.  Alken1 , M.  S.  Michel1
  • 1Urologische Klinik des Universitätsklinikums Mannheim, Mannheim, Deutschland
Diese Arbeit wurde durch die H. W. & J. Hector Stiftung, Weinheim, Deutschland, unterstützt.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. Juni 2003 (online)

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Zusammenfassung

Fragestellung: Strategien für Gentherapien stellen einen viel versprechenden neuen Ansatz bei der Behandlung von Krebserkrankungen dar. Deshalb wird gegenwärtig intensiv nach neuen Möglichkeiten des Gentransfers gesucht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind In-vitro-Versuche an Zellkulturen und In-vivo-Experimente an Tieren die verfügbaren Möglichkeiten, neue Gentransfermethoden zu untersuchen. Wir haben daher den Versuch unternommen, ein geeignetes 3D-Matrixmodell als alternative Möglichkeit zu zellkulturellen Arbeiten und Tierversuchen zu entwickeln und zu evaluieren. Dieses Modell soll dabei als Zwischenschritt und nicht als Ersatz für eine der beiden oben beschriebenen herkömmlichen Verfahren verstanden werden. Material und Methode: Auf der Basis einer Small-Intestinal-Submukosa(SIS)- oder Polyethylen(PET)-Membran auf einer Scheibe eines Agarose-Gels konstruierten wir ein neues dreidimensionales Blasenmodell. Dieses Modell, bestehend aus humanen glatten Muskelzellen und humanen Blasenkarzinomzellen, wurde durch eine Behandlung mit Lipofectamine™2000 und einem pEGFP-Plasmid exemplarisch transfiziert. Die erreichte Transfektion wurde durch Fluoreszenzmikroskopie nach der Anfertigung von Kryoschnitten abgebildet. Ergebnisse: Mit Hilfe der oben beschriebenen Methode war es möglich, adhärentes dreidimensionales Gewebe aus humanen glatten Muskelzellen und humanen Blasentumorzellen sowohl auf der SIS- als auch auf der PET-Membran zu kultivieren und mit Plasmid-DNA zu transfizieren. Schlussfolgerung: Mit dieser Arbeit konnte ein neues dreidimensionales Blasenmatrixmodell etabliert werden, welches die standardisierte Untersuchung neuer Transfektionsmethoden ex vivo ermöglicht. Mit Hilfe dieses 3D-Modells ist es möglich, mehrschichtige Gewebe bestehend aus unterschiedlichen Zelllinien reproduzierbar und standardisiert zu kultivieren.

Abstract

Purpose: Gene therapy strategies are a promising new alternative option in the treatment of cancer diseases and great effort is dedicated to the development of new gene transfer methods. At present, in vitro cell culture experiments or in vivo animal trials are the only available alternatives in the search for new gene transfer methods. We attempted to develop and evaluate a new 3D matrix model as a step between in vitro experiments and animal trials. Materials and Methods: We generated a convenient model with an agarose gel as a basis for small intestinal submucosa or a polyethylene membrane. The produced model consisting of human smooth muscle cells and human bladder carcinoma cells was transfected with a modified standard Lipofectamine™2000 transfection procedure and visualised by fluorescence microscopy after cryo-sectioning. Results: With the help of this new technique it is possible to generate three dimensional tissues consisting of different types of cells in which the cells are adherent on the polyethylene and the SIS-membrane during the entire treatment. The resulting model was successfully transfected with the pEGFP-N1 plasmid. Conclusions: This new three dimensional model allows the standardised evaluation of new transfection methods on multilayered ex-vivo generated tissues consisting of different cells.

Literatur

Oberarzt PD M. S. Michel, M. D., Ph. D., Leiter der Forschungsabteilung 

Urologische Klinik Universitätsklinikum Mannheim

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Deutschland

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