Radiologie up2date 2003; 3(2): 108-110
DOI: 10.1055/s-2003-39877
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Publication Date:
17 June 2003 (online)

Darstellung der perforierten Appendizitis im CT

Beim Verdacht auf eine Appendixperforation ist eine akkurate Diagnose notwendig, um die therapeutische Vorgehensweise zu planen. Die Computertomographie kann dabei eine wichtige Rolle spielen.Die Appendixperforation ist eine schwere Komplikation in der Abdominalchirurgie. Während viele Chirurgen die traditionelle operative Vorgehensweise bei der Perforation beibehalten, wählen andere, wegen der zu befürchtenden perioperativen Komplikationen, eine konservative medikamentöse Behandlung oder perkutane Drainagen mit Intervallappendektomie. Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden zu wählen, erfordert eine äußerst genaue Diagnostik in der Unterscheidung zwischen perforierter und nichtperforierter Appendizitis.Amerikanische Radiologen vom Albert-Einstein-Medical-Center in Philadelphia untersuchten nun, ob die Computertomographie (CT) dies leisten könnte. In ihrer retrospektiven Studie beurteilten sie die präoperativen CT-Bilder des Abdomens von 94 Patienten, bei denen eine chirurgisch und pathologisch nachgewiesene Appendizitis vorlag. Eine Perforation galt beim Vorliegen eines der 5 folgenden Kriterien: Abzess, Phlegmone, extraluminale Luft, extraluminaler Appendikolith oder Defekt in der kontrastverstärkten Appendixwand. Die Forscher berechneten für jedes der Kriterien Sensivität und Spezifität, in dem sie die radiologischen Ergebnisse mit den intraoperativen und histologischen Befunden verglichen.Bei 39 Patienten lag eine Perforation vor (nichtperforiert bei 55 Patienten). Die Sensivität für jedes einzelne Kriterium betrug für Abzess 36 %, Phlegmone 46 %, extraluminale Luft 36 %, extraluminaler Appendikolith 21 % und Defekt in der kontrastverstärkten Appendixwand 64 %. Die Spezifität der Kriterien betrug, mit Ausnahme von Phlegmone (95 %), 100 %. Die Sensivität aller Kriterien zusammen war 94,9 %. Während die Dreiergruppe von Abzess, extraluminale Luft und/oder extraluminaler Appendikolith nur eine Sensitivität von 69,2 % erreichte, wurde dieser Wert schon durch Einbeziehung des Kriteriums kontrastverstärkte Appendixwand auf 94,9 % gesteigert (Spezifität 100 %). Die Patientengruppen unterschieden sich bezüglich des Durchschnittsalters und des Durchmessers des Appendix: 47 Jahre þ 19 und 15 mm þ 4,9 bei perforiertem Appendix, 30 Jahre þ 13 und 12 mm þ 3,3 bei nichtperforiertem Appendix.Fazit: Bei Verdacht einer perforierten Appendizitis erlaubt die Anwendung von 5 spezifischen Kriterien (Abzess , Phlegmone, extraluminale Luft, extraluminaler Appendikolith oder Defekt in der kontrastverstärkten Appendixwand) im CT-Bild eine hohe Sensivität und Spezifität der Diagnosestellung. Dem Bild eines Defekts in der kontrastverstärkten Appendixwand kommt dabei der stärkste diagnostische Wert zu.

Mindy MH et al.:

Differentiation of Perforated from Nonperforated Appendicitis at CT. Radiology. Vol. 227; 46 - 51

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