Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63(5): 442-445
DOI: 10.1055/s-2003-39614
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die kleine Tubargravidität - neue Möglichkeiten der laparoskopischen Diagnostik mittels Leuchtstab nach Fridrich

The Very Early Ectopic Pregnancy - New Possibilities of Laparoscopic Diagnosis Using the Fridrich DiaphanoscopeB. Aydeniz 1 , B. Schauf 1 , A. Endress 1 , R. Kurek 1 , M. Fridrich 1 , D. Wallwiener 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
Further Information

Publication History

Eingang Manuskript: 26. November 2002 Eingang revidiertes Manuskript: 22. März 2003

Akzeptiert: 24. März 2003

Publication Date:
02 June 2003 (online)

Preview

Zusammenfassung

Fragestellung

Eine möglichst frühzeitige Entfernung einer Tubargravidität ist sowohl unter dem Gesichtspunkt eines möglichen Erhalts des Eileiters als auch im Hinblick auf eine Vermeidung unnötiger Gefährdungen der Patientin z. B. durch eine akute Blutung im Rahmen einer Ruptur anzustreben. Andererseits stellt die „zu kleine“ Tubargravidität eine besondere Problematik beim Auffinden dieser mittels Laparoskopie dar. Mit einem neuen Instrument, dem Leuchtstab nach Fridrich, gelingt es, auch sehr kleine Tubargraviditäten sicher aufzufinden und frühzeitig zu entfernen.

Methode

Im Rahmen einer Pilotstudie wurden 24 Patientinnen mit Blutungen, Unterbauchbeschwerden und einem HCG unter 1000 mIU/ml sowie einem fehlenden Nachweis einer intrauterinen Fruchtanlage aufgrund der Verdachtsdiagnose einer Tubargravidität endoskopisch operiert.

Ergebnisse

Bei 22 von 24 Patientinnen war eine Tubargravidität durch die zusätzliche Untersuchung mittels Leuchtstab nach Friedrich sicher diagnostizierbar, bei 2 Patientinnen war keine Tubargravidität darstellbar. Bei beiden war im Korpusabradat eine gestörte Schwangerschaft nachweisbar, das HCG sank bei allen Patientinnen regelhaft nach dem Eingriff ab.

Die neue Methode der Detektion einer Tubargravidität mittels Leuchtstab stellt eine sinnvolle Ergänzung der intraoperativen Diagnostik dar und erlaubt die gezielte laparoskopische Entfernung der ektopen Gravidität auch bei sehr niedrigem HCG.

Schlussfolgerung

Die neue diagnostische Methode des laparoskopischen Nachweises einer Tubargravidität mittels des Leuchtstabes nach Fridrich kann in Fällen eines unklaren Sitzes einer ektopen Schwangerschaft ein wertvolles zusätzliches diagnostisches Instrument sein.

Abstract

Purpose

Early diagnosis and treatment of tubal pregnancy increases the likelihood of avoiding rupture and preserving the tube. However, very early tubal pregnancies can escape detection, even at laparoscopy. A newly developed illuminated rod may improve the ability to detect very small tubal pregnancies.

Methods

The illuminated rod was used during laparoscopy in a pilot series of 24 patients with vaginal bleeding, lower abdominal pain, a serum hCG level < 1000 IU/mL, and no signs of intrauterine pregnancy.

Results

In 22 of the 24 patients tubal pregnancy was demonstrated with the illuminated rod and removed. Histology confirmed tubal pregnancy. In two patients with no sign of ectopic pregnancy with the illuminated rod curettage was performed and showed missed abortion. Serum hCG levels declined in all patients.

Conclusion

The illuminated rod appears useful to detect early tubal pregnancies at laparoscopy.

Literatur

OA Dr. Babur Aydeniz

Universitäts-Frauenklinik Tübingen

Calwerstraße 7

72076 Tübingen

Email: babur.aydeniz@med.uni-tuebingen.de