Viszeralchirurgie 2003; 38(2): 72-76
DOI: 10.1055/s-2003-38558
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Laparoskopische Cholezystektomie

Laparoscopic CholecystektomyM.  Birth1 , R.  Keller1 , H.-P.  Bruch1
  • 1Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H.-P. Bruch
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Publication Date:
11 April 2003 (online)

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Einleitung

Erkrankungen der Gallenblase durch Gallensteine zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Europa. Die Prävalenz von Gallenblasensteinen in sonographischen Screeninguntersuchungen zeigt dabei deutliche regionale Unterschiede. Hohe Prävalenzzahlen liegen in Europa und den USA vor, in der dritten Welt sind diese deutlich niedriger [1]. Im Gebiet der neuen Bundesländer wurde die Prävalenz 1989 mit 24,5 % für Frauen und 13,1 % für Männer angegeben [2]. Eine Studie in Süddeutschland stellte bei 10,5 % der Frauen und 4,9 % der Männer Gallensteine fest [1].

Gallenblasensteine entstehen durch eine gestörte Gallesekretion. In 80 % der Fälle handelt es sich um Cholesterinsteine, die in Folge einer gestörten biliären Cholesterinhomöostase entstehen. Als Pathomechanismus werden eine Übersättigung der Galle mit Cholesterin, das Ungleichgewicht kinetischer Proteinfaktoren und eine Gallenblasenmotilitätsstörung angenommen. Ursache für Bilirubinpräzipitate, die häufig mit Kalziumkarbonat assoziiert sind, ist eine Bilirubinhypersekretion durch Bilirubinüberproduktion oder eine enterohepatische Zirkulation [3].

Steinträger bleiben in 60 bis 80 % der Fälle asymptomatisch. Die Beschwerdeinzidenz wird nach Diagnosestellung mit 2 bis 4 % pro Jahr in den ersten 10 Jahren und anschließend 1 bis 2 % pro Jahr angegeben [4]. Typische Beschwerden sind kolikartige Schmerzattacken von mehr als 15 Minuten Dauer im Epigastrium und rechten Oberbauch, die gelegentlich in den Rücken und in die rechte Schulter ausstrahlen, nicht selten verbunden mit Übelkeit und Erbrechen. Komplikationen der Cholezystolithiasis sind Zystikusverschluss mit Gallenblasenhydrops, akute Cholezystitis, Gallenblasenempyem, Gallenblasenperforation, Fistelbildung und Gallensteinileus sowie chronische Cholezystitis und Porzellangallenblase. Während beim asymptomatischen Steinträger das Risiko, eine Komplikation zu erleiden, bei nur 0,1 % liegt, steigt es auf das 10fache nach konkrementbedingten Beschwerden [4]. Die Choledocholithiasis entsteht entweder durch Bildung von Gallensteinen im Gallengang oder Steinabgang aus der Gallenblase und manifestiert sich neben der „klassischen” Kolik vorwiegend durch Komplikationen wie Ikterus, Cholangitis oder Pankreatitis [5].

Literatur

PD Dr. med. M. Birth

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