Fortschr Neurol Psychiatr 2003; 71(2): 61-66
DOI: 10.1055/s-2003-37215
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diagnostische Prinzipien bei Muskelerkrankungen

Diagnostic Principles in MyopathiesA.  Bayas1 , R.  Gold1
  • 1Neurologische Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. K.V. Toyka), Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Herrn Dr. med. M. Bendszus, Abt. für Neuroradiologie, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, danken wir für die Überlassung der MRT-Aufnahme.
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Publication Date:
11 February 2003 (online)

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Zusammenfassung

Myopathien umfassen ein breites Spektrum an Erkrankungen. Die Diagnostik von Muskelerkrankungen, über die der vorliegende Artikel eine Übersicht gibt, sollte daher in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen, um wichtige Informationen nicht zu übersehen und andererseits unnötige invasive sowie kostenintensive Diagnostik zu vermeiden. Anamnestisch sollten auf eine Myopathie hinweisende Beschwerden, Auslösefaktoren hierfür sowie mit einer Myopathie einhergehende Begleiterkrankungen erfragt werden. Die klinische Untersuchung kann aufgrund des Verteilungstyps der befallenen Muskelgruppen wichtige diagnostische Hinweise liefern. Eine erhöhte Creatinkinase, die häufig Anlass zur neurologischen Abklärung ist, sollte mindestens einmal nach körperlicher Schonung kontrolliert werden. Bei dem Verdacht auf eine metabolische Myopathie können Belastungs- und Provokationstests hilfreich sein. Als weitere Zusatzuntersuchungen bei Muskelerkrankungen stehen die Elektromyographie, bildgebende Verfahren sowie, in der Regel am Ende der diagnostischen Abklärung, die Muskelbiopsie zur Verfügung. Bei einigen Erkrankungen können molekulargenetische Techniken eingesetzt werden.

Abstract

Myopathies include a broad range of disorders. Diagnostic steps in muscle disorders should therefore be followed sequentially, in order not to miss important information and to avoid unnecessary and cost intensive diagnostic procedures. Specific care should be applied in taking patient'sŽ history to ascertain myopathy related complaints, triggers and concomitant diseases possibly being accompanied by a myopathy. Clinical examination may reveal a distribution pattern already suggestive for a specific disorder. An elevated creatin kinase, often leading to neurological evaluation, should at least be repeated once after resting. Metabolic myopathies might be detected by exercise testing. Electromyography, muscle imaging and, usually as the last diagnostic step, muscle biopsy represent further diagnostic tools in the assessment of myopathies. In some disorders molecular genetic techniques can be applied.

Literatur

Dr. med. A. Bayas

Neurologische Universitätsklinik Würzburg

Josef-Schneider-Str. 11

97080 Würzburg

Email: antonios.bayas@mail.uni-wuerzburg.de