Sportverletz Sportschaden 2002; 16(4): 167-173
DOI: 10.1055/s-2002-37065
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Achillessehnenruptur - Erfahrungen aus 25 Jahren sportorthopädischer Behandlung

Achilles Tendon Ruptures: 25 Year's Experience in Sport-Orthopedic TreatmentM.  Majewski1 , K.  H.  Widmer1 , K.  Steinbrück1
  • 1Sportklinik Stuttgart, Chefarzt: Prof. Dr. med. K. Steinbrück
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Publication Date:
03 February 2003 (online)

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Einleitung

Etwa ab 1930 kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Berichte über Achillessehnenrupturen [35]. Vermutlich aufgrund der vermehrten sportlichen Aktivität wurde die einst seltene Ruptur zur häufigsten Sehnenruptur im Sport [1]. 71,8 % der 34 742 von Steinbrück (1999) erfassten Verletzungen und Sportschäden betrafen die untere Extremität. Laut Leppilahti (1996) ist die Inzidenz der frischen Achillessehnenruptur 12/100 000 Einwohner und Jahr. Nach einer von Lill (1996) durchgeführten bundesweiten Umfrage an 787 Kliniken muss in Deutschland mit 16 000 Fällen jährlich gerechnet werden. Auch die Achillessehnenrupturbehandlung hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Die positiven Erfahrungen mit der minimalinvasiven Chirurgie und frühfunktionellen Therapie im Bereich der sportmedizinischen Kniegelenkschirurgie führten zu einschneidenden Veränderungen. Ma berichtete 1977 erstmals über die perkutane Achillessehnennaht und Thermann etablierte 1995 die konservative frühfunktionelle Rupturbehandlung. Aus der Vielzahl an Möglichkeiten entwickelten wir einen differenzierten Behandlungsalgorithmus [23]. Trotz der progressiven Möglichkeiten gibt es noch keinen allgemein akzeptierten Behandlungskonsens. Noch heute wird nach der Operation einer einfachen Achillessehnenruptur die Gipsruhigstellung vorgenommen. Unseres Erachtens werden damit die Leitlinien einer modernen sportmedizinischen Behandlung außer Acht gelassen. Denn in diesem empfindlichen Bereich wird die Prognose der zu erzielenden Endresultate und der Sportfähigkeit in hohem Maß von der postoperativen Behandlung mitbestimmt.

Literatur

OA Dr. med. M. Majewski

Orthopädische Universitätsklinik, Felix Platter Spital

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