Zusammenfassung
Fragestellung/Ziel
Mit dem Ziel, die A. radialis als Hauptstrombahn zu erhalten, wurden proximal und
distal gestielte Unterarmlappenplastiken entwickelt, die über fasziokutane Perforansgefäße
der A. radialis versorgt werden. Es stellt sich die Frage, welche anatomischen Verhältnisse
am Unterarm für freie, individuelle A. radialis Perforans-Lappenplastiken bestehen.
Methode und Material
Die Verteilung, Anzahl und Kaliberstärke der fasziokutanen Perforansgefäße der A.
radialis wurden an 20 nicht konservierten Leichenarmen bestimmt. Sämtliche Präparate
wurden anschließend mit der Aufhellungsmethode nach Spalteholz bearbeitet, um die
weitere Aufzweigung der Perforansgefäße plastisch darzustellen.
Ergebnisse
Es zeigen sich durchschnittlich 12 (Bandbreite 9 bis 16) fasziokutane Perforansgefäße
pro A. radialis. Das am weitesten proximal gelegene Perforansgefäß weist einen externen
Gefäßdurchmesser von 0,8 (Bandbreite 0,5 bis 1,0) mm auf. Die übrigen fasziokutanen
Perforansgefäße sind kleiner als 0,5 mm. In den Aufhellungspräparaten zeigt sich ein
ausgeprägtes Anastomosennetzwerk auf Ebene der Faszie bis hin zur Ebene des subdermalen
Plexus.
Schlussfolgerung
Die anatomische Basis der proximal und distal gestielten fasziokutanen radialen Perforans-Lappenplastiken
wurde bestätigt. Freie, individuelle Perforans-Lappenplastiken der A. radialis erscheinen
uns aufgrund der geringen Kaliberstärke der Perforansgefäße eine Einbeziehung von
Anteilen der A. radialis notwendig zu machen.
Abstract
Purpose/Background
Distal and proximal pedicled forearm flaps that are nourished by radial perforator
vessels have been described. These flaps spare the radial artery during flap harvest.
The question is, whether it is possible to raise individual free fasciocutaneous radial
perforator flaps.
Method and Material
The number, external vessel diameter, and distribution of fasciocutaneous radial perforator
vessels were investigated on 20 fresh cadaver arms. All specimen were then treated
with the Spalteholz technique to demonstrate the arborizing of the perforator vessels.
Results
There was an average of 12 (range 9 to 16) fasciocutaneous perforator vessels per
radial artery. The most proximal perforator vessel had an external diameter of 0.8
(range 0.5 to 1.0) mm, the others were measured smaller then 0.5 mm. There was a rich
network of anastomoses at the level of the fascia up to the level of the subdermal
plexus.
Conclusions
The anatomic basis of the proximally and distally based radial perforator flaps was
confirmed. Free flaps based exclusively on fasciocutaneous radial perforators would
require supra-microsurgical skills due to the small vessel diameter. For practical
reason it seems to be advisable to include parts of the radial artery into such a
flap design.
Schlüsselwörter
A. radialis-Perforansgefäße - Perforatorlappenplastik - Spalteholz-Technik
Key words
Radial artery perforator flaps - Spalteholz technique