Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2002; 37(12): 738-740
DOI: 10.1055/s-2002-35916
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leukozytenaktivierung durch maschinelle Autotransfusion[1]

Leucocyte Activation Through Intra operative Blood SalvageP.  Innerhofer1 , F.  J.  Wiedermann1
  • 1Univ. Klinik für Anästhesie und Allg. Intensivmedizin, Leopold-Franzens
    Universität Innsbruck
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Publication Date:
05 December 2002 (online)

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Einleitung

Seit über 20 Jahren ist die Maschinelle Autotransfusion (MAT) als fremdblutsparende Methode in der klinischen Routine etabliert. Mit dem Einsatz der MAT ist es möglich, den kritisch verminderten Sauerstofftransport, wie er bei größeren Blutverlusten auftritt, durch Gabe autologer Erythrozyten rasch auszugleichen. Im Vergleich zur Transfusion gelagerter Blutkomponenten wird der Organisations- und Zeitaufwand, wie er zum Erhalt allogener oder autologer Erythrozytenkonzentrate notwendig ist, minimiert; es besteht keine Verwechslungsgefahr, und das Restrisiko einer Übertragung von Transfusions-assoziierten Virusinfektionen entfällt. Zusätzlich weisen mit der MAT gewonnene Erythrozyten einen normalen Gehalt an 2,3 DPG und keine Lagerungsschäden auf, so dass neben dem Sauerstofftransport auch der Sauerstoffverbrauch sofort optimiert werden kann.

Allerdings bedingt das mit der MAT verbundene unphysiologische Milieu und das mechanische Trauma eine mehr oder weniger ausgeprägte Hämolyse, die besonders bei Patienten mit präexistenten Nierenfunktionsstörungen zu bedenken ist. Neben der K+-Konzentration sollte die Bestimmung von freiem Hämoglobin im MAT-Konzentrat regelmäßig durchgeführt werden, um eine unzureichende Elimination von freiem Hämoglobin nicht zu übersehen.

Obwohl die klinische Erfahrung bezüglich Sicherheit der MAT ausgezeichnet ist, bestehen Bedenken, dass im Erythrozytenkonzentrat enthaltene Leukozyten für den Empfänger nachteilig sein könnten. Die Elimination unerwünschter Bestandteile, wie Antikoagulanzlösung, Leukozyten, Thrombozyten und Plasma erfolgt bei MAT- Geräten passiv durch die Zentrifugation (Sedimentation der Blutzellen entsprechend der Dichte) und den nachfolgenden Waschprozess. Die Elimination von Leukozyten erfolgt dabei nicht vollständig, und in Abhängigkeit von der verwendeten Gerätetype und dem Hämatokrit (Hkt) des verarbeiteten Wundblutes werden Leukozytenkonzentrationen im Bereich von 2 - 14 × 109/l gemessen [1].

1 Parallele englische Publikation in Infusion Therapy and Transfusion Medicine, Karger Verlag

Literatur

1 Parallele englische Publikation in Infusion Therapy and Transfusion Medicine, Karger Verlag

Korrespondenzadresse

OA Dr. Petra Innerhofer

Univ. Klinik für Anästhesie und Allg. Intensivmedizin, Leopold-Franzens Universität Innsbruck

Anichstr. 35

6020 Innsbruck

Österreich

Email: Petra.Innerhofer@uibk.ac.at