Psychotraumatologie 2002; 3(4): 44
DOI: 10.1055/s-2002-35085
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das Internet und die klinische Psychologie

Schnittstellen zwischen einem neuen Medium und einem psychologischen AnwendungsfachRalf Ott, Christiane Eichenberg
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Korrespondenzadressen:

Dipl.-Psych. Ralf Ott

100world AG

Vordere Cramergasse 11

D-90478 Nürnberg

Email: ralfott@web.de

Dipl.-Psych. Christiane Eichenberg

Institut für Klinische Psychologie & Psychotherapie der Universität zu Köln

Höninger Weg 115

50969 Köln

Email: christiane@rz-online.de

Publication History

Publication Date:
23 November 2002 (online)

 
Table of Contents #

Übersicht

Das Internet stellt ein mächtiges und differenziertes Informations- und Kommunikationsmedium dar, dem es gelungen ist, in wenigen Jahren so weit Erfolg zu haben, dass die Benutzerzahl exponentiell ansteigt. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Einflüssen und Effekten des Internet auf die klinische Psychologie und die für sie relevanten Themen. Dabei werden 4 wichtige Themenbereiche identifiziert, die sich aus den beiden Nutzergruppen „Professionelle” und „Nicht-Professionelle” und den beiden Nutzungsmöglichkeiten des Netzes („Information” und „Interaktion”) ergeben. Erstens bietet das Internet als Informationsmedium einen niederschwelligen Zugang zu Ressourcen zu psychischen Störungen, ihren Entstehungsbedingungen und Behandlungsmöglichkeiten. Zweitens ermöglicht das Internet als Kommunikationsmedium den kollegialen Austausch und verschiedene Formen computervermittelter klinisch-psychologischer Intervention. Drittens können bestimmte Arten der Internetnutzung Effekte haben, die klinisch-psychologisch relevant sind, so beispielsweise die „Internetsucht”, zu der kurz der Stand der Forschung beschrieben wird. Viertens kann das Internet auch in der klinischen Psychologie als Forschungsmedium genutzt werden, wofür Beispiele genannt werden.

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Internet and Clinical Psychology: Interface Between a new Medium and Psychological Application

The Internet has grown exponentially from its original conception and now takes the form of a vast network of interconnected computers. It encompasses such a wide area within science that its impact cannot be ignored. This article reviews some of the spheres where the Internet is relevant to Clinical Psychology. Four main areas identified and expanded upon are (i) use of the Internet as an information medium within this domain, (ii) use of the Internet as therapeutical medium which may support the different types of psychological interventions, (iii) the effects of the Internet as a medium on human behaviour, exemplified by addictive internet use, and (iv) use of the Internet as a tool for psychological research. Within these four areas, examples of the applicability of the Internet are discussed as well as its limitations. In summary, use of the Internet within the psychological domain has many advantages and as such should be embraced by the clinical psychologist.

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Einleitung

Von Zeit zu Zeit erscheint eine neue Technologie, die das Potenzial hat, in nicht trivialen Dimensionen Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Telefon und Fernsehen sind 2 Beispiele für technologische Werkzeuge aus dem 20. Jahrhundert, die von weiten Teilen der Gesellschaft in die täglichen Lebensabläufe integriert wurden. Diese Werkzeuge sind so allgegenwärtig, dass sie fast zu natürlichen Gegenständen in unserer täglichen Umgebung geworden sind. Der Computer ist zu einem Werkzeug mit ähnlichem Potenzial geworden, besonders aufgrund der Tatsache, dass er in entscheidendem Maße zu der Existenz und dem erfolgreichen Funktionieren eines globalen Kommunikationsnetzwerkes, dem Internet, beiträgt.

Das Internet als Technologie und Werkzeug wird mit einiger Wahrscheinlichkeit eine ebenso große Akzeptanz und einen ebenso großen Einfluss auf das alltägliche Leben haben wie Telefon und Fernsehen. Der Einfluss dieser beiden Technologien ist schnell Gegenstand breitangelegter Forschungsaktivitäten geworden, beispielsweise in der Medienwirkungsforschung die Untersuchung der medialen Wirkungen von Fernsehinhalten (z. B. Gewalt und Sex) auf das Verhalten [1] sowie Emotionen und Kognitionen (zum Überblick siehe [2]). Des weiteren verändern Kommunikationstechnologien oft die Art der Aktivität und des Verhaltens, die sie eigentlich unterstützen sollten. So zeigen beispielsweise Unterhaltungen am Telefon eine Struktur, die sie von anderen Arten von Kommunikation unterscheiden [3]. Zu untersuchen bleibt, inwieweit ähnliche Einflüsse des Internet als Kommunikationsmedium vorzufinden sind.

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Die Bedeutung des Internet für die klinische Psychologie

Wendet man sich den Effekten und Einflüssen zu, die das Internet auf die klinische Psychologie als in sich geschlossene Disziplin haben kann, so lassen sich 4 wichtige Themengebiete anhand der Dimensionen „Information vs. Interaktion” und „Professionelle vs. Nicht-Professionelle” systematisieren (s. Abb. [1]).

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Abbildung 1: Relevante Schnittstellen klinische Psychologie mit dem Medium Internet

  1. Informationsangebote: Das Internet zeichnet sich durch seine Informationsfülle und -reichhaltigkeit aus. Zu fast jeder psychischen Störung finden sich Informationen über Entstehungsbedingungen, Beschreibungen der Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Somit bietet sich sowohl Hilfesuchenden und Betroffenen als auch Professionellen die Möglichkeit, sich kostengünstig und schnell zu bilden bzw. weiterzubilden. Problematisch ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Qualitätssicherung dieser Informationen.

  2. Intervention, Psychotherapie und Selbsthilfe: Das Internet kann fast alle Teile des Spektrums der klinisch-psychologischen Intervention als Interaktion zwischen Hilfesuchenden und Professionellen unterstützen, von der niederschwelligen Beratung über psychotherapeutische Maßnahmen bis hin zur Rehabilitation. Während zum gegenwärtigen Zeitpunkt erst die ersten empirischen Arbeiten zur Internet-basierten Intervention publiziert werden, ist es noch zu früh, festhalten zu können, welche Störung von welcher Art Internet-basierter Intervention profitieren kann.

  3. Effekte der Internetnutzung: Die Nutzung des Mediums Internet dient primär der Unterstützung der menschlichen Kommunikation, ebenso kann sie jedoch auch Effekte und Rückwirkungen auf das Individuum selbst haben und das menschliche Verhalten und Erfahren modifizieren. Diese potenzielle Effekte sind - falls extreme Ausprägungen vorliegen - Gegenstand der klinischen Psychologie.

  4. Forschungsrelevante Aspekte: Das Internet kann und wird die experimentelle Feld- und Laborforschung nicht ersetzen können. Bei einer Reihe spezieller Fragestellungen kann das Medium Internet jedoch hilfreich zu Forschungszwecken im Sinne der Datenerhebung eingesetzt werden. Ebenso liegen erhebliche Potenziale für den Austausch zwischen Forschern vor.

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die weitere Explikation und Diskussion dieser 4 Themengebiete.

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Das Internet als Informationsmedium

Das Internet hat ein enormes Potenzial zur schnellen, kostengünstigen, unkomplizierten sowie orts- und zeitunabhängigen Gewinnung von Informationen zu psychischen Störungen, ihren Entstehungsbedingungen und Behandlungsmöglichkeiten, und dies sowohl für Professionelle als auch für Laien. Es enthält eine Fülle von klinisch-psychologisch und psychotherapeutischen Ressourcen. Ein aktueller Überblick zu Informationsangeboten über psychische Störungen im Internet ist zu finden bei Eichenberg und Ott [4]. Das Informationsangebot ist reichhaltig, wenn nicht gar tendenziell überflutend[1]. Folglich stellt sich die Frage nach der Selektion nützlicher Informationen. Weiterentwicklungen derzeitiger Suchmaschinen aber auch die Verbesserung persönlicher Suchstrategien, sind dabei wichtige Aspekte, um die Informationsflut im Internet zu managen und die Auslese an individuell gesuchten Ressourcen zu spezifizieren.

Der Chance des niederschwelligen Zugriffs auf eine Fülle von Informationsmaterial steht das bisher noch nicht gelöste Problem der Qualitätssicherung Internet-basierter Ressourcen gegenüber. Die Qualität klinisch-psychologischer Informationen ist gerade aus der Patientenperspektive deswegen von besonderer Bedeutung, weil Falsch- oder Fehlinformationen erhebliche negative Folgen für das psychische und in manchen Fällen das körperliche Wohlbefinden haben können. Für die klinische Psychologie und die Störungsbilder, die sie beschreibt und untersucht, ergibt sich darüber hinaus eine gesonderte Problematik. Während medizinische Störungsbilder meist klar definiert und operationalisiert sind, finden sich in der klinischen Psychologie und ihren Nachbardisziplinen, wie beispielsweise der Verhaltensmedizin, eine Reihe von Störungsbildern mit heute noch unklarer Ätiologie und damit verbunden natürlich auch meist eine unscharfe Diagnose sowie eine nicht-kausale Behandlung. Hierzu gehören epidemiologisch häufig auftretende Störungsbilder wie Fibromyalgie, Neurodermitis, somatoforme Störungen und Panikstörungen. Gerade die beiden letztgenannten zeichnen sich häufig durch das sog. Verhaltensmerkmal des ‘doctoral shopping’ aus. Patienten mit entsprechenden Störungsbildern zeigen häufig eine extreme Historie in Bezug auf den Besuch unterschiedlicher Fachärzte bis zur letztendlichen Festlegung der Diagnose. Gerade in der Phase vor der korrekten Festlegung der Diagnose kommt es dabei bei den Patienten häufig zu erheblichen Unsicherheiten ob des Status ihrer Erkrankung, die wiederum im Sinne eines Teufelskreises zu Verstärkung der eigentlichen Symptomatik führen können [5]. Qualitativ schlechte Informationsangebote im Internet können diese Phase verlängern und somit zu einem verspäteten Diagnose und somit zu einem verspäteten Beginn der Behandlung beitragen.

Wurden in den letzten Jahren lediglich Modelle der Qualitätssicherung für medizinisches Internetmaterial vorgestellt[2], um Laien die Unterscheidung zwischen seriösen und unseriösen Angeboten zu erleichtern, so schreiten inzwischen die Bemühungen um die Sicherung von Qualitätsstandards für explizit psychologische Internetangebote voran. Eine Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hat im November 2001 eine erweiterte und auf die Bedürfnisse der Psychologie angepasste Kriterienliste verabschiedet [6], die auf dem Qualitätskriterienkatalog für Elektronische Publikationen in der Medizin, erstellt von einem Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, beruht. Der recht komplexe Kriterienkatalog zur Sicherung qualitativer Standards bezieht sich dabei auf 6 Bereiche, zu denen jeweils detailliertere Angaben für die Aufbereitung und Gestaltung psychologischer Informationsseiten gemacht werden: (1) Inhalte, (2) Technik, (3) Informationskodierung und Präsentationsmodalitäten, (4) Ergonomie und Design, (5) Dialog und Didaktik sowie (6) Ausbaufähigkeit. Inwieweit sich derartige Modelle der Qualitätssicherung mittelfristig durchsetzen werden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die meisten Projekte noch in der Konzeptions- bzw. frühen Realisierungsphase.

Obwohl für Fachkreise die Unterscheidung zwischen qualitativ hochwertigen und mangelhaften Internetangeboten viel leichter fällt, betrifft das Problem der Qualitätssicherung auch sie: Zum einen zeigten Studien, dass in der Wissenschaft tätige Internetnutzer im Internet mehr nach Informationen aus Nachbardisziplinen suchen als zum eigenen Fachgebiet, wo andere Informationsmöglichkeiten (Verbandsorgane, Kongresse etc.) zur Verfügung stehen [7]. Da die Güte der Selektion aber u. a. von fachlichen Vorkenntnissen abhängt, sind somit auch für professionelle Ressourcen Qualitätssicherungsmaßnahmen entscheidend. So zeigen sich erhebliche Einflüsse der Suchstrategie und der Erfahrung der Informationssuchenden mit dem Medium Internet. Groot, Riet, Khan und Misso [8] konnten zeigen, dass erfahrene Internet-Redakteure ohne medizinisches Hintergrundwissen zu einem ausgewählten Störungsbild (hier Außenbandverletzung) validere Suchergebnisse aufweisen konnten als ausgebildete Orthopäden.

Um den Nutzen Internet-basierter Angebote im psychotherapeutischen Bereich zu sichern, wird also zukünftig nicht nur nötig sein, vorhandene Modelle der Qualitätssicherung weiter zu etablieren, sondern auch Medienkompetenzen zu erhöhen, z. B. durch einführende Internetkurse für Fachkreise als auch für an gesundheitsrelevanten Informationen interessierten Personen. In der Praxis stärker berücksichtigt werden sollte auch die durch die zunehmende Verbreitung des Internet wachsende Gruppe des „informierten Patienten/Klienten”, in dem psychotherapeutische Tätige aktiv den Diskurs suchen über selbstrecherchierte Informationen zur eigenen Störungen oder den verschiedenen Behandlungsangeboten. Den Nutzen psychologischer Internetangebote für betroffene Laien weiterhin zu optimieren und mögliche negative Nebeneffekte zu eruieren und zu minimieren, wird also weiterhin eine wichtige Aufgabe der klinisch-psychologischen Wissenschaft und Praxis sein. Dieses Ziel scheint umso dringlicher, wenn wir uns die Daten zur Nutzung und zum Einfluss gesundheitsbezogener Internetinhalte anschauen, die das Pew Research Center (2000) in Zusammenarbeit mit der Georgetown University erhoben hat [10]: Demnach haben 52 Mio. erwachsene Amerikaner, bzw. 55 % der Personen mit Internetzugang, das Netz bereits genutzt, um an medizinische Informationen zu gelangen. Ein Großteil der Befragungspersonen, die gesundheitsrelevante Internetseiten nutzen, gaben an, dass die rezipierten Inhalte einen direkten Effekt auf ihre Entscheidungen bezüglich persönlicher Gesundheitsvorsorge und Arztbesuche haben.

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Das Internet als Medium für klinisch-psychologische Interventionen

An zweiter Stelle kann das Internet als Kommunikationsmedium dazu genutzt werden, den fachlichen Austausch unter Kollegen [11] und bestimmte Bestandteile eines klinisch-psychologischen Interventionsprozesse zu unterstützen [12]. Die klinisch-psychologische Intervention beschäftigt sich mit der systematischen Beeinflussung von psychischen und psychosomatischen Störungen sowie mit psychologischen Aspekten und Bedingungen körperlicher Erkrankungen und Behinderungen. Dabei hat die Psychotherapie, als systematische und geplante Behandlung psychischer und psychosomatischer Störungen sowie psychischer Aspekte somatischer Erkrankungen mit psychologischen Mitteln, eine für das Fach klinische Psychologie herausragende Bedeutung. Sie ist allerdings nur eine Methode von einer Vielzahl psychologischer Interventionsmethoden [13]. Hier zu zählen weiter die Prävention, die Beratung, die Krisenintervention, die Rehabilitation und die Etablierung sozialer Unterstützungssysteme. Betrachten wir die Möglichkeiten des Internet für die klinisch-psychologische Intervention, so muss also zwischen all diesen Arten der Intervention differenziert werden, von der Selbsthilfe bis zur Psychotherapie. Wenn in den Publikumsmedien häufig von der sogenannten „Cybertherapie” oder „Internettherapie” gesprochen wird, so wird diese wissenschaftliche Differenzierung in unterschiedliche Interventionsmethoden nicht nachvollzogen und zumeist sehr stark dichotomisiert und polemisiert.

Tabelle 1:
Vor- und Nachteile der wichtigsten klinisch-psychologischen Interventionsformen via Internet
VorteileNachteile
Psychologische Beratung
·Erreichbarkeit bestimmter Zielgruppen, die u. U. reale Beratungseinrichtungen nicht besuchen würden: z. B. in einer Regionen mit schlechter psychosozialer Infrastruktur oder bei körperlichen Behinderungen oder starker psychischer Beeinträchtigung (z. B. ausgeprägte Agoraphobie)·Ethische Probleme: Nachweis der Professionalität des Beraters, Vertraulichkeit, Datenschutzverletzungen, Verbindlichkeit des Kontaktes Kontraindikationen, z. B. bei Personen in akuten Krisensituationen, da E-Mail-Kontakt zeitversetzt erfolgt
·Ermöglicht subjektiv unverbindlichere Kontaktaufnahme·Erleichterung von Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen durch fehlende visuelle und auditive Kanäle Rückmeldemöglichkeit begrenzt
·Erleichtert Kontaktaufnahme bei Schwellenängsten·Archivierung kann Einfluss auf die Unbefangenheit der eigenen Formulierungen haben
·Ermöglicht anonyme, schriftliche und schnelle Konsultation
·Archivierung möglich
Psychotherapie
·Erleichterung der Anbahnung durch niederschwellige Informationsvermittlung·Möglichkeit zwischenmenschlicher Erfahrungen reduziert
·Kostengünstige Durchführung von Eingangsdiagnostik und Screening·Fehlende konzeptionelle und empirische Basis für gezielte Indikationen
·Kostengünstige Durchführung wissensvermittelnder Maßnahmen zum Therapiebeginn, bspw. bei Schlafstörungen oder Essstörungen [14]
·Durchführung einzelner psychotherapeutischer Maßnahmen bei stark manualisierten Behandlungsstrategien, bspw. kognitiv-behavioralen Elementen bei Panikstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder depressiven Störungen [15]
·Effiziente Unterstützung von therapiebegleitender Diagnostik und Erfolgskontrolle

Es liegen eine Reihe von nationalen und internationalen Veröffentlichungen vor, die die Möglichkeiten, aber auch Grenzen netzbasierter klinisch-psychologischer Intervention reflektieren [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [3], so dass an dieser Stelle nur ein konziser tabellarischer Überblick zu den Vor- und Nachteilen der beiden wichtigsten Interventionsformen via Internet (Beratung und Psychotherapie) gegeben werden soll (s. Tab. [1]). Alle bei der Beratung genannten Punkte sind dabei natürlich ebenso für die Psychotherapie relevant.

Zudem ist bei allen netzbasierten Interventionen nötig, herkömmliche Methoden nicht einfach auf der Medium Internet zu übertragen, sondern diese den mediumimmanenten Aspekten des Netzes anzupassen - nur so kann durch die genuin neuen Möglichkeiten des Netzes erfolgreich eine Lücke im psychosozialen Versorgungssystem geschlossen werden. Alle klinisch-psychologischen Aktivitäten im Internet sind nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung und Erweiterung herkömmlicher Unterstützungsformen zu sehen. Dabei muss die Identifikation störungsspezifischer Interventionsverfahren ein Fernziel sein, d. h. es sollten mittelfristig Empfehlungen vorliegen, die sowohl konzeptionell als auch empirisch begründete Interventionsverfahren und -methoden für einzelne Störungsbilder beschreiben [23].

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Klinisch-psychologische Aspekte der Internet Nutzung

Kommunikationstechnologien unterstützen die Informationssuche und -aufnahme und bieten die Möglichkeit zur Interaktion mit anderen. Zu untersuchen ist die Frage, ob eine Kommunikationstechnologie wie das Internet aber auch modifizierenden Einfluss auf die Art der Aktivität und des Verhaltens haben, die sie eigentlich nur unterstützen sollten.

In diesem Zusammenhang wird oftmals der Themenkomplex des pathologischen Internetgebrauchs angesprochen, ein Thema, das gerade in den letzten Jahren überdurchschnittlich häufig unter dem Stichwort der „Internetsucht” von den Medien aufgegriffen wurde, aber bis dato im deutschsprachigen Raum kaum wissenschaftlich untersucht und publiziert wurde. Hahn und Jerusalem [24] ergänzen anekdotische Berichte von Betroffenen [25], Einzelfallstudien [26] und Überblicksarbeiten [27] [28] [29] [30] für den deutschsprachigen Bereich nun mit einer (epidemiologischen) Studienserie. Ziel war zu ergründen, ob Internetsucht auch bei Anlegung strenger diagnostisch-methodischer Kriterien als Phänomen Bestand hat. Von der Stichprobe deutscher Befragungspersonen konnten mittels einer konstruktvaliden psychometrischen Skala 90 % als unanfällig, 7 % als Internetsuchtgefährdet und 3 % als süchtig eingeschätzt werden, wobei die Internetsucht insbesondere (männliche) Jugendliche unter 20 Jahren trifft und mit zunehmend höherem Schulabschluss die Anzahl der Betroffenen sinkt. Eine bestehende Partnerschaft schützt vor der Internetsucht, Arbeitslosigkeit und Teilzeitbeschäftigung begünstigt sie. Zu (sozialen und personalen) Bedingungen und Ursachen des pathologischen Internetgebrauchs gibt die Forschungsgruppe in Hahn und Jerusalem [24] Auskunft. Zusammenfassend kommen die Autoren zu dem Schluss, dass das Phänomen Internetsucht auch bei Anlegung strenger Maßstäbe in Deutschland zu beobachten ist. Auch wenn nicht die hohen Prävalenzen in internationalen Studien bestätigt wurden (z. B. [31]: 13 % der befragten Studierenden), so gibt die Anzahl der von der Internetsucht Betroffene dennoch Anlass zur Besorgnis: Verhaltensbezogene Abhängigkeitserkrankungen wie die Glückspielsucht (deren diagnostischen Kriterien (DSM IV) häufig auf die Internetsucht übertragen werden [32]) sind in Deutschland relativ selten (0,1 % der Bevölkerung sind betroffen [33]), so dass die Prävalenz der Internetsucht mit 3 % demgegenüber deutlich höher ist, auch wenn diese Daten aufgrund der mangelnden Repräsentativität und dem Problem der Selektivität der teilnehmenden Personen in der netzbasiert durchgeführten Befragung zur Internetsucht nicht wirklich vergleichbar sind. Folglich sind weiterführende repräsentative (Offline-)Befragungen nötig, um das Ausmaß pathologischen Gebrauchs des Internet und damit einhergehenden negativen Konsequenzen für die Betroffenen näher zu explorieren, um kurative aber auch präventive Maßnahmen zu entwickeln.

Weitere potenzielle Probleme, wie die Effekte der Internetnutzung im Sinne der Förderung von Persönlichkeitsstörungen, werden an anderer Stelle beschrieben [34].

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Das Internet als Forschungsmedium

Die Entwicklung und Nutzung des Internets wurde von militärischen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen in den 60-er und 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts vorangebracht. In den 80-er Jahren wurde das Internet hauptsächlich von Forschern und Wissenschaftlern als Kommunikationsmedium verwendet. Erst mit dem Aufkommen von benutzerfreundlicherer Software konnte das Internet ab Mitte des letzten Jahrzehnts eine breitere Masse von Nutzern erreichen (zur Geschichte des Internet, s. [35]).

Dass das Internet natürlich auch zu Forschungszwecken verwendet werden kann, ist eine fast in Vergessenheit geratene Funktion des Internets. In der Wissenschaft tätige Psychologen können das Medium nutzen, um Daten und Befunde zu spezifischen klinisch-psychologischen Fragestellungen zu erhalten. Batinic, Werner, Gräf und Lorenz [36] präsentieren einen Überblick zu Methoden und exemplarischen Ergebnisse der psychologischen Datenerfassung und Forschung im Internet. Einen konzisen Überblick über ethische Probleme, die uns innerhalb netzimmanenter Forschung begegnen, geben Döring [37] und Dzeyk [38]. Wie unterschiedlich die Untersuchungsobjekte und Forschungszwecke bei der netzbasierten Forschung sein können, illustrieren die folgenden Beispiele.

Das Internet kann als Medium zur Datenerhebung genutzt werden. So nutzen Gerlach und Ultes [39] das Internet, um Zugang zu einer real schwer erreichbaren Stichprobe zu bekommen. In dieser Studie wird Fragebogen basiert der Zusammenhang zwischen sozialer Phobie und übermäßigen Schwitzen und Erröten untersucht. Das Internet kann darüberhinaus selbst auch als Quelle zur Datenerhebung dienen, um beispielsweise Verhalten im Internet zu untersuchen. Döring [37] beschreibt neben netzexternen verschiedene netzimmanente Forschungsdesigns, die geeignet sind, um Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation methodisch zu erfassen. Abschließend kann das Internet die Forschungsarbeit nach der eigentlichen Datenerhebung unterstützen. Der Wert des Internet für den Datenaustausch bzw. das gemeinsame Arbeiten an Datensätzen per Public Use Files beschreibt Jacobi [40] am Beispiel der epidemiologischen Grundlagenforschung.

Bei jedem netzbasierten empirischen Vorgehen wird nötig sein, das Internet als Instrument zur Datenerhebung im Hinblick auf seine Vor- und Nachteile zu reflektieren. Hauptsächlich steht die Verlockung, eine große (internationale) Stichprobe zeit- und kostengünstig rekrutieren zu können, der Einschränkung von Selbstselektionsprozessen und dem damit einhergehenden Mangel an Repräsentativität gegenüber.

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Ausblick

Es ist davon auszugehen, dass der Einfluss der Internet sowohl im Allgemeinen als auch für das Fach klinische Psychologie im speziellen in welcher Form auch immer zunehmen wird. Daher müssen sowohl Wissenschaftler als auch Praktiker unseres Faches versuchen, eine aktive Rolle in der Weiterentwicklung des Mediums einzunehmen. Eine Vielzahl von Themen werden und müssen im Rahmen dieser Weiterentwicklung in den kommenden Jahren angesprochen werden, und einige von diesen sind darauf ausgerichtet, gerade von klinischen Psychologen exploriert zu werden. Während die konzeptionellen Arbeiten nach und nach an empirischer Evidenz gewinnen, kann zumindest die zentrale Aussage gemacht werden, dass es ein gefährliches Unterfangen ist, das Internet als Modethema anzusehen und zu ignorieren.

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Literatur

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  • 24 Hahn A, Jerusalem M. Internetsucht: Befunde aus 4 Onlinestudien. Klinische Psychologie im Internet. In: Ott R, Eichenberg C Hogrefe, (im Druck) Göttingen;
  • 25 Farke, G. Hexenkuss.de. Deller-Verlag Langenfeld; 1999
  • 26 Petry J. Pathologischer PC-Gebrauch: Nosologische Einordnung und Falldarstellungen. Klinische Psychologie im Internet. In: Ott R, Eichenberg C Hogrefe (im Druck) Göttingen;
  • 27 Eichenberg C, Ott R. Suchtmaschine -Internetabhängigkeit: Massenphänomen oder Erfindung der Medien?. cŽt - Magazin für Computertechnik 1999: 19
  • 28 Griffiths M. Does Internet and computer „Addiction” exists? Some case study evidence.  CyberPsychology & Behavior. 2000;  3 211-218
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  • 32 American Psychological Association. Internet Can be as Addicting as Alcohol, Drugs and Gambling, Says New Research. Press Release 1996 Online: http://www.apa.org/releases/internet.html
  • 33 Petry J. Diagnostik und Behandlung der Glücksspielsucht.  Psychotherapeut. 1998;  1 53-64
  • 34 Köhler T, Frindte W. Internetnutzung und Multiple Personality Disorder. Klinische Psychologie im Internet. In: Ott R, Eichenberg C Hogrefe (im Druck) Göttingen;
  • 35 Musch J. Die Geschichte des Netzes: ein historischer Abriß. Internet für Psychologen. In: Batinic B Hogrefe Göttingen; 1997
  • 36 Batinic B, Werner A, Gräf L, Bandilla W. Online Research: Methoden, Anwendungen und Ergebnisse. Hogrefe Göttingen; 1999
  • 37 Döring N. Sozialpsychologie des Internet. Die Bedeutung des Internet für Kommunikationsprozesse, Identitäten, soziale Beziehungen und Gruppen. Hogrefe Göttingen; 1999
  • 38 Dzeyk W. Ethische Dimensionen der Online-Forschung. Kölner Psychologische Studien 2001: 1-30 Online: http://www.allg-psych.uni-koeln.de/dzeyk/home/docs/ethdimon.pdf
  • 39 Gerlach A L, Ultes M. Überschneidung von Sozialer Phobie und übermäßigem Schwitzen und Erröten - eine internetbasierte Studie. Klinische Psychologie im Internet. In: Ott R, Eichenberg C Hogrefe (im Druck) Göttingen;
  • 40 Jacobi F. Public Use Files als Perspektive für die klinisch-psychologische Forschung. Klinische Psychologie im Internet. In: Ott R, Eichenberg C Hogrefe (im Druck) Göttingen;

1 Die Suchmaschine www.google.de gibt auf das Suchwort „Psychotherapie” im deutschsprachigen Web fast 80 000 Treffer aus; für „Psychotherapie + Depression” immerhin noch knapp 14 000 Hits.

2 Beispielsweise der „Code of Conduct”, entwickelt von der Health On the Net Foundation [www.hon.ch/honcode/German], oder der Medcertain-Gütesiegel, ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt der Forschungsgruppe Cyber-Medizin unter der Leitung Gunther Eysenbachs [9].

3 Eine gut recherchierte Bibliografie zu „Online Support Groups & Self-Help” [http://construct.haifa.ac.il/˜azy/refsupp.htm] und „Internet-Assisted Therapy & Counseling” [http://construct.haifa.ac.il/˜azy/refthrp.htm] stellt Barak online zur Verfügung.

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Institut für Klinische Psychologie & Psychotherapie der Universität zu Köln

Höninger Weg 115

50969 Köln

Email: christiane@rz-online.de

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Literatur

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1 Die Suchmaschine www.google.de gibt auf das Suchwort „Psychotherapie” im deutschsprachigen Web fast 80 000 Treffer aus; für „Psychotherapie + Depression” immerhin noch knapp 14 000 Hits.

2 Beispielsweise der „Code of Conduct”, entwickelt von der Health On the Net Foundation [www.hon.ch/honcode/German], oder der Medcertain-Gütesiegel, ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt der Forschungsgruppe Cyber-Medizin unter der Leitung Gunther Eysenbachs [9].

3 Eine gut recherchierte Bibliografie zu „Online Support Groups & Self-Help” [http://construct.haifa.ac.il/˜azy/refsupp.htm] und „Internet-Assisted Therapy & Counseling” [http://construct.haifa.ac.il/˜azy/refthrp.htm] stellt Barak online zur Verfügung.

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Korrespondenzadressen:

Dipl.-Psych. Ralf Ott

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Dipl.-Psych. Christiane Eichenberg

Institut für Klinische Psychologie & Psychotherapie der Universität zu Köln

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Abbildung 1: Relevante Schnittstellen klinische Psychologie mit dem Medium Internet