Sprache · Stimme · Gehör 2002; 26(3): 97
DOI: 10.1055/s-2002-34649
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial

Editorial  1
  • 1
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 October 2002 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

im März 1977 erschien das 1. Heft von Sprache - Stimme - Gehör. In diesem Heft waren u. a. Arbeiten zu biokybernetischen Aspekten bei Hör-, Sprach- und Stimmstörungen, psychologischen Thesen zum Einsatz von programmierten Unterrichts- und Therapieverfahren, therapeutischen Aspekte des Dysgrammatismus, eine Beobachtung zu motorischen Fähigkeiten im Säuglingsalter und eine Beschreibung des psycholinguistischen Entwicklungstests zu lesen. Diese Themenvielfalt war sicherlich im Sinne des Gründungsschriftleiters (Prof. Biesalski), der damaligen Herausgeber sowie des Beirats. Von vornherein war geplant, dass die Zeitschrift fachübergreifend synoptisch Fragenkomplexe von Hör-, Sprach- und Stimmstörungen darstellen soll. Liest man jetzt die Einleitung zur Zeitschrift (von H. Gundermann zur Anthropokommunikation), könnte man meinen, die Tinte zum eingereichten Manuskript sei noch nicht trocken, so aktuell scheinen die angesprochenen Fragestellungen zu Kommunikationsstörungen noch heute. Letztlich belegt dies, wie notwendig und sinnvoll es ist, Fragen zur menschlichen Kommunikation zu stellen und nach Antworten zu suchen. Natürlich gibt es hierfür eine ganze Reihe von Zeitschriften, Sprache - Stimme - Gehör hat es aber wohl über die letzten 25 Jahre geschafft, ihren Platz als wissenschaftliches Journal zu erobern und zu festigen. In diesem Sinne wird es immer wieder andere Organe geben, die leichter lesbar oder gefälliger sein werden. Sprache - Stimme - Gehör wird aber weiterhin ihren Weg auf dem wissenschaftlichen Pfad gehen und nach bestem Bemühen danach trachten, Fragen sachgemäß, berufspolitisch neutral, wissenschaftlich korrekt nachzugehen. Dies kann natürlich nur dann gelingen, wenn weiterhin Autorinnen und Autoren sich der manchmal sehr mühsamen Arbeit unterziehen und ein Manuskript einreichen, das dann im anonymen Gutachterprozess bewertet wird (Peer-Review-Verfahren) und nicht selten an die Autoren mit der Bitte um Überarbeitung zurückgeschickt wird. Deshalb sei allen Autoren, die sich diesem Verfahren gestellt haben und sich nicht haben frustrieren lassen, herzlich gedankt. Dank geht aber auch an die vielen Gutachter, die zahlreiche Manuskripte in ebenfalls oft mühevoller Arbeit rezensiert haben, um den Autoren/-innen Hilfestellung zu geben, damit das jeweilige Manuskript optimiert werden kann. Und last not least sei natürlich dem Verlag Thieme gedankt, der trotz schwieriger Zeiten immer ein eindeutiges Bekenntnis zu dieser Zeitschrift für Kommunikationsstörungen abgegeben hat.

Die Verpflichtung zur wissenschaftlichen Genauigkeit wird uns auch ermutigen, ggf. neue Wege zur wissenschaftlichen Diskussion zu suchen. Einen solchen Weg werden wir mit diesem Heft (wieder) aufgreifen. Sie finden am Ende eine Rubrik „Briefe an die Schriftleitung“, die zunächst sporadisch aufgenommen wird und die mit Ihren Anfragen oder Stellungnahmen, die wir hiermit von Ihnen erbitten, gefüllt werden soll. Hiermit soll der wissenschaftliche Diskurs stimuliert werden. Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Meinung darzustellen oder Fragen zu formulieren. Ggf. sind wir, Schriftleitung und Herausgeber, auch gerne bereit, Ihnen persönlich Auskunft zu geben und Rat zu erteilen.

Wir freuen uns auf viele weiter spannende Jahre mit Ihnen!

M. Ptok, im Namen der Herausgeber