Geburtshilfe Frauenheilkd 2002; 62(8): 737
DOI: 10.1055/s-2002-33720
Editorial

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Anstieg des Impact Factors unterstreicht den wissenschaftlichen Stellenwert der GebFra

Increase of the Impact Factor Emphasises the Scientific Ranking of GebFraW. Rath, C. Bartz
  • Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Aachen
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Publication Date:
29 August 2002 (online)

Der Impact Factor (IF) einer Zeitschrift ist der Quotient, der einen Anhaltspunkt dafür gibt, wie häufig diese Zeitschrift wissenschaftlich zitiert wird. Gebildet wird er aus der Anzahl von Zitaten, die sich im Laufe von zwei Jahren auf eine bestimmte Zeitschrift beziehen (Zähler) und der Anzahl von zitierfähigen Arbeiten, die im selben Zeitraum in dieser Zeitschrift publiziert werden (Nenner). Ein Impact Factor von 1 für eine Zeitschrift bedeutet demnach, dass jede in dieser Zeitschrift veröffentlichte Arbeit durchschnittlich 1-mal zitiert wurde.

Begründete Kritik an dieser bibliometrischen Messung der Bedeutung von Zeitschriften führte beispielsweise dazu, dass die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) bei der Heranziehung des IF zusätzliche Wichtungen empfohlen hat, um insbesondere die typischen Nachteile deutschsprachiger medizinischer Zeitschriften gegenüber internationalen Zeitschriften auszugleichen.

Unlängst trug Nature eine Aufsehen erregende Kritik an dem Verfahren der Ermittlung des IF vor - veranlasst durch die Tatsache, dass die bis in die Massenmedien hinein bekannt gewordene Publikation der Sequenzierung des Humangenoms bei der Bewertung durch das Institute of Scientific Information, das den IF errechnet, zunächst einen überraschend niedrigen Wert erreicht hatte.

Diese und andere Debatten haben die Aufmerksamkeit dafür wachsen lassen, dass der IF, übrigens auch nach Empfehlung seines Begründers E. Garfield, nicht als einziges Instrument zur Bewertung wissenschaftlicher Publikationen angesehen werden kann. In der Tat darf der IF als „umstritten, aber etabliert“ gelten. Insbesondere an deutschen Universitäten hat sich der IF von Publikationen nicht nur bei der Beurteilung von Bewerbungen und Habilitationsanträgen, sondern auch bei der Entscheidung über die Zuteilung von Forschungsmitteln fest etabliert. Nicht zuletzt entscheidet ein Autor vor allem anhand des IF, in welcher Zeitschrift er publiziert. Geliebt oder ungeliebt ist der IF ein mitentscheidendes „Karrierebarometer“ für jeden engagierten klinischen Wissenschaftler.

Die Geburtshilfe und Frauenheilkunde hat in der jüngst publizierten Ausgabe der JCR Science Edition 2001 einen IF von 0,669 erreicht. Dies ist gegenüber dem Vorjahr (2000), in dem ihr IF bei 0,204 lag, eine deutliche Verbesserung. Zugleich stieg die GebFra in der internationalen Rangliste der gynäkologisch-geburtshilflichen Zeitschriften von Rang 55 (2000) auf Rang 39 (2001) und damit zur bestplatzierten deutschen Zeitschrift in dieser Kategorie. (Zwei gynäkologische Zeitschriften aus dem deutschen Sprachraum sind vom ISI 2001 nicht mehr erfasst worden). Die GebFra wird damit dem Anspruch gerecht, sich und vor allem ihren Autoren als „German Journal“ auch international Gehör zu verschaffen.

Die Schriftleitung nimmt dies in erster Linie zum Anlass, sich bei den Autoren zu bedanken, die mit ihren ausgezeichneten Arbeiten zum Ansehen der Zeitschrift beigetragen haben. Sie fühlt sich in ihrer Verpflichtung zu wissenschaftlicher Qualität bestätigt und wagt zu hoffen, dass diese erfreuliche Entwicklung in der Bewertung der Zeitschrift durch den IF nicht nur eine Motivation für bisherige und zukünftige Autoren ist, sondern zugleich allen Lesern aus Klinik und Praxis zugute kommt, die von der GebFra als wissenschaftliches Organ völlig zu Recht ein wettbewerbsfähiges Niveau erwarten (Literatur bei den Verfassern).

W. Rath

C. Bartz

W. Rath
C. Bartz

Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Aachen

Pauwelstraße 30

52074 Aachen

Email: cbartz@ukaachen.de

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