Zentralbl Gynakol 2002; 124(4): 207-212
DOI: 10.1055/s-2002-32432
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Primäre und sekundäre Brustkrebsprävention

Kenntnisstand, subjektive Beurteilung und Teilnahme einer Stichprobe der weiblichen Bevölkerung Schleswig-HolsteinsPrimary and secondary breast cancer preventionKnowledge, assessment and participation among the female population of Schleswig-HolsteinKnowledge, assessment and participation among the female population of Schleswig-HolsteinS. A. Schleider1 , U. Schwarz-Boeger2 , W. Jonat1 , M. Kiechle2
  • 1Universitätsfrauenklinik der Christian-Albrechts-Universität Kiel
  • 2Frauenklinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München
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Publication Date:
24 June 2002 (online)

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Zusammenfassung

Fragestellung: Grundlegend für die Effektivität von Krebsfrüherkennungsmaßnahmen sind die Informiertheit und die Teilnahme der angesprochenen Bevölkerungsgruppen.
Ziel war es zu ermitteln, inwieweit Frauen in Schleswig-Holstein über primäre und sekundäre Präventionsmaßnahmen der Brustkrebserkrankung informiert sind, wie sie die Effektivität beurteilen und inwieweit sie bereit sind, Präventionsmaßnahmen durchzuführen.
Material und Methodik: Untersucht wurde mittels eines Fragebogens das Brustkrebsfrüherkennungsverhalten von 1 520 Frauen im Raum Schleswig-Holsteins von Juni 1999 bis April 2000. Zur Validierung der Daten wurde eine repräsentative Befragung durch das Institut für Gesundheitsforschung München (Infratest) durchgeführt.
Ergebnisse: Der Großteil der Probandinnen (90,6 %) glaubte an die Effektivität der Krebsfrüherkennungsuntersuchung, jedoch nur 79,3 % der Frauen gaben an, die jährliche Untersuchung wahrzunehmen. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung nahmen 1999 nur 50,4 % der gesetzlich versicherten Frauen in Schleswig-Holstein an einer Krebsvorsorgeuntersuchung teil. Es zeigte sich eine Altersabhängigkeit bezüglich der Informiertheit und Durchführung von Präventionsmaßnahmen. Als wichtigste Beratungs- und Informationsquelle über Brustkrebsprävention wurden die Gynäkologen angegeben.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass man in Zukunft die Bevölkerung noch mehr über Brustkrebspräventionsmaßnahmen aufklären, anleiten und informieren muss. Auch die Erkenntnis, dass die meisten Frauen sich wünschen, besser beraten und angeleitet zu werden, unterstützt dieses Ziel.

Abstract

Objective: The intention was to find out to what extend women in Schleswig-Holstein were informed about primary and secondary preventive measures concerning breast cancer, how they assess their efficiency and in how far they are willing to take part in them.
From June 1999 to April 2000 1 520 women in Schleswig-Holsteins were asked to complete a questionnaire about breast cancer prevention. There was a representative opinion poll of the market research company “Institut für Gesundheitsforschung München (Infratest)”.
Results: Most of the women (90.6 %) beieved in the efficiency of early recognition of breast cancer at the gynaecologist, only 79.3 % of them stated that they took the chance of taking part in the annual examination. According to the doctors Union “Kassenärztliche Vereinigung”, only 50.4 % of the female members of health insurance schemes took part in examinations concerning the early recognition of breast cancer in 1999. The degree of knowledge about and participation in preventive measures depend on the age of the women. The gynaecologist was named as the most important source of information and counselling.
Conclusion: In future the population needs more information and instruction concerning breast cancer preventive measures.

Literatur

Prof. Dr. Marion Kiechle

Direktorin der Frauenklinik

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

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