Deutsche Zeitschrift für Akupunktur 2001; 44(4): 279-282
DOI: 10.1055/s-2001-19467-2
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Karl F. Haug Verlag, in: MVH Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co. KG

Die Sicht des Akupunkteurs

Thomas Ots
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Publication Date:
29 April 2004 (online)

Wie alles begann - die Vorgeschichte

Es war vor zehn Jahren. Da fand mit Unterstützung der Donau-Universität Krems auf der niederösterreichischen Burg Plankenstein ein Internationales Meeting zur körperorientierten Psychotherapie statt. Organisatoren waren der damalige Primarius an der Landesnervenklinik Salzburg, Univ.-Prof. Dr. Rainer Danzinger, sowie der Arzt für psychotherapeutische Medizin und international bekannte Körpertherapeut, Dr. Helmut Milz, Marquartstein, inzwischen Honorarprofessor der Universität Bremen für Public Health. Das Meeting wurde in Form eines Workshops gehalten: Jeder Experte hatte einen halben Tag Zeit, um sein Verfahren bzw. seine Gedanken den Teilnehmern und anderen Experten vorzustellen. Eingeladen waren:

Prof. Don Hanlon Johnson, Somatics, San Francisco; Prof. zur Lippe, Philosoph, Oldenburg; Prof. Peter Dreitzel, Gestalttherapie, Berlin; Prof. Seymour Levine, Psychoneuroendokrinologie, Stanford; Dr. Michael Feichtinger, Psychiater, Salzburg; Almuth Mezgolich, Konzentrative Bewegungstherapie, Wien; Alon Talmi, Feldenkrais-Methode, Tel Aviv; George King, Massage, Esalen; Bonnie Bainbridge-Cohen, Body-Mind Centering, Amherst, Dean Marson, Massage, Esalen; Dr. Dieter Kallinke, Psychosomatik und Psychotherapie, Heidelberg, Prof. Annelie Keil, Gesundheitswissenschaften, Bremen; Dr. Ivan Petrovich, Chiropraktik, UdSSR, sowie meine Person zur Psychosomatik der Traditionellen Chinesischen Medizin, insbesondere zum Qigong.

Dieses Meeting mit seinem intensiven Gedankenaustausch über Kontinente und Disziplinen hinweg war die Geburtsstunde des Internationalen Symposiums für körperorientierte Psychotherapie, das seit 1995 in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Peter Stix, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Graz, in Bad Gleichenberg stattfindet - mit stets wachsendem Erfolg und heuer zum 7. Male (siehe auch DZA 1/2000, S. 70)

Und noch eine Idee wurde damals geboren: Vier Jahre später war Univ.-Prof. Dr. Rainer Danzinger der Ärztliche Direktor der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz (LSF). Eines Tags sprach er mich an, was ich von der Idee einer Station für „Integrative Psychiatrie” hielt. Ich muss gestehen, dass ich damals dieser Idee etwas skeptisch gegenüber stand. In Nanjing hatte ich 1984/85 in der Neurologischen und Psychiatrischen Universitätsklinik die Anwendung von Akupunktur erlebt, und ich war nicht unbedingt begeistert gewesen: Es wurde vor allem Elektro-Akupunktur für agitierte schizophrene Patienten eingesetzt. Ich hatte nie den Eindruck abschütteln können, dass es da primär um Ruhigstellung ging, manchmal gar um Bestrafung für „falsches Verhalten”.

Literatur

  • 01 Reibisch P.. Die Traditionelle Chinesische Medizin ist kein Museum.  Dtsch. Ztschr. Akup.. 44 (3) 2001;  176-182

01 1Ich benutze in diesem Text den Begriff Patient synonym für weibliche und männliche Patienten.

Thomas Ots

Kontaktadresse des Modellversuchs:

OA Dr. Karl Payer
Stationsschwester Ursula Kraiger

Station für Integrative Psychiatrie (B 1), Landesnervenklinik Sigmund Freud

Wagner-Jauregg-Platz 1

A-8053 Graz, Österreich

Phone: 00 43-3 16-21 91-22 51