Z Orthop Ihre Grenzgeb 2001; 319(6): 525-530
DOI: 10.1055/s-2001-19235
HÜFTGELENK

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ergebnisse zementfreier Endoprothesen bei der nichttraumatischen Hüftkopfnekrose

Results of the Uncemented Total Hip Arthroplasty in Avascular Necrosis of the Femoral HeadK.-S.  Delank, P.  Drees, A.  Eckardt, J.  Heine
  • Klinik für Orthopädie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. J. Heine)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Dezember 2001 (online)

Zusammenfassung.

Fragestellung: Sind die mittelfristigen Ergebnisse der hier untersuchten 56 Patienten, die aufgrund einer nichtraumatischen Hüftkopfnekrose an 66 Gelenken mit einer zementfreien Totalendoprothese versorgt wurden günstiger als die in der Literatur berichteten Resultate bei zementierten Endoprothesenmodellen? Methode: Als Implantate bei der retrospektiv angelegten Studie fanden 30 × die Zweymüller- und 25 × die HA-beschichtete ABG-Prothese Verwendung. Zusätzlich wurden die Ergebnisse von 11 Versorgungen mit einer Endler-Polyethylenpfanne in Kombination mit dem Zweymüller-Schaft ausgewertet. Das mittlere Alter der Patienten betrug 48 Jahre, das Follow-up durchschnittlich 5,9 Jahre. Es erfolgten die klinische Befunderhebung, die Erfassung des Merle d'Aubigné-Scores sowie die radiologische Untersuchung. Ergebnisse: Die klinischen Untersuchungsbefunde zeigen keine Unterschiede zwischen den Prothesentypen. Im Merle d'Aubigné-Score sind günstigere Resultate für die Zweymüller- und ABG-Prothesen im Gegensatz zu den Patienten mit einer Endlerpfanne festzustellen. Eine Schaftlockerung trat während des Untersuchungszeitraumes nicht auf, bei insgesamt 7,5 % der Patienten (3 × Endler/2 × ABG) führte eine aseptische Lockerung der Pfanne zur Revision. Bei 20 % der Patienten mit einer ABG-Pfanne waren azetabuläre Osteolysen unterschiedlichen Ausmaßes zu verzeichnen, welche mit einem erhöhten PE-Abrieb des Inlays im Zusammenhang stehen. Schlussfolgerung: Aktuelle Berichte aus der Literatur über günstigere Ergebnisse zementfreier Prothesenversorgungen bei der Hüftkopfnekrose können somit bestätigt werden. Die unbefriedigenden Resultate der Endler-Pfannen zeigen jedoch, dass die Verwendung bewährter Endoprothesensysteme hierfür eine Voraussetzung darstellt.

Aim of the study: The results from 56 patients with osteonecrosis of the femoral head who underwent 66 uncemented total hip replacements were analyzed and compared with current reports in the literature on cemented endoprosthesis. Methods: In the retrospective study in 30 of those cases the Zweymüller and in 25 cases the HA-coated ABG prosthesis were used. In addition the results of 11 patients with a polyethylene Endler cup in combination with a Zweymüller stem are presented. The mean age at surgery was 48 years, the mean follow-up was 5.9 years. Clinical examination, registration of the Merle d'Aubigné score and a radiological examination were performed. Results: The clinical results did not show any differences between the used prostheses. A more favourable outcome with regard to the Merle d'Aubigné score was demonstrated for the Zweymüller and ABG prostheses. No loosening of the stem was found. Revision as a consequence of aseptic loosening of the acetabular component was done in 7,5 % (27,3 % of the Endler cups and 8 % of the ABG cups). 20 % of the patients with an ABG prosthesis showed acetabular osteolysis of various degrees. This seems to be correlated with an increased polyethylene wear. Conclusion: Recent reports in the literature about a favourable outcome in uncemented total hip arthroplasty in osteonecrosis of the femoral head can be confirmed. The unsatisfactory results of the Endler cup indicate that established types of endoprostheses should be preferred.

Literatur

Dr. med. K.-S. Delank

Klinik für Orthopädie,
Johannes-Gutenberg-Universität

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55101 Mainz

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