NOTARZT 2001; 17(6): 167-170
DOI: 10.1055/s-2001-18903
Originalia
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frühzeitige Defibrillation durch Rettungsassistenten bei kardialen Notfällen mit externen halbautomatischen Defibrillatoren

Ein Erfahrungsbericht aus der Gegend von Neuchâtel (1997 - 1999)Experience with the Use of Semi-Automatic External Defibrillators by Emergency Medical Technicians in Out-of-Hospital Cardiac Arrest (Neuchâtel 1997 - 1999)E.  Katz, M.  Horstmann, C.  Rassouli, R.  Kehtari
  • Hôpital des Cadolles, SMUR - Neuchâtel, Suisse
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Publication Date:
06 December 2001 (online)

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Zusammenfassung

Jährlich sterben 8 - 10 000 Menschen in der Schweiz am plötzlichen Herztod, der oftmals auf akute Rhythmusstörungen zurückzuführen ist. In Neuchâtel erreichen Rettungsassistenten, die speziell in der notfallmäßigen Versorgung von kardialen Notfällen ausgebildet wurden, fünf bis sechs Minuten vor den Ärzten des Service Mobile d'Urgence et de Reanimation (SMUR) den Notfallort. Wir verglichen die Ergebnisse der Patienten mit Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses vor und nach Einführung halbautomatischer Defibrillatoren als Standardausrüstung der Rettungswagen im Zeitraum von Februar 1997 bis Februar 1999. Während dieses Zeitraums wurden 86 Patienten außerhalb des Krankenhauses reanimiert. Der Überwachungszeitraum wurde in zwei Abschnitte von jeweils einem Jahr eingeteilt. Während der ersten Periode von Februar 1997 bis zum Februar 1998 wurde der Defibrillator vom SMUR-Notarzt zur Rettungsstelle gebracht. Seit Februar 1998 sind alle Rettungswagen mit einem halbautomatischen Defibrillator ausgestattet und allen Rettungshelfern und -assistenten wurden nach entsprechender Schulung ausdrücklich der Umgang mit diesen Geräten vor dem Eintreffen des SMUR-Notarztes erlaubt. In der ersten Periode wurde bei 14 von 40 Patienten (35 %) eine Rückkehr zur spontanen Zirkulation dokumentiert und nur ein Patient (2,5 %) überlebte bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus. Während der zweiten Periode (Februar 1998 - 1999) wurde bei 20 von 46 Patienten (44 %) eine Rückkehr zur spontanen Zirkulation dokumentiert und 6 Patienten überlebten bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus. Diese beobachtende Studie scheint den günstigen Effekt der frühzeitigen Defibrillation bei Patienten mit plötzlichem Herztod mit halbautomatischen Defibrillatoren durch Rettungsassistenten zu bestätigen. Trotz der sechsfach höheren Überlebensrate war die Zahl, der in Neuchâtel behandelten Patienten, zu gering um statistisch signifikante Aussagen treffen zu können.

Abstract

Every year eight to ten thousand people in Switzerland die as victims of sudden cardiaque death (SCD) often due to malignant arrhythmias. In Neuchâtel the emergency medical technicians (EMT) qualified to carry out the emergency cardiac care often succeed in reaching the SCD victims five to six minutes before the physician of the Service Mobile d'Urgence et de Reanimation (SMUR). Considering that we compared the results obtained on out-of-hospital cardiac arrest (OHCA) patients before and after the introduction of the SAED as a standard ambulance equipement from February 1997 till February 1999. On this period 86 patients underwent the CPR for OHCA in Neuchâtel's area. Our survey was devided in two periods of one year each. During the first period (February 1997 - February 1998) the defibrillator was brought out to the resusciation spot by the SMUR physician. Since February 1998 all ambulances of Neuchâtel have been equipped with SAEC and all ambulances crew members were trained and allowed to use them before the arrival of the SMUR physician. In the first period 14 out of 40 patients (35 %) had return of spontaneous circulation (ROSC) and only one (2,5 %) survived to hospital discharge. During the second period (February 1998 - February 1999), 20 out of 46 patients (44 %) had ROSC and 6 patients (13 %) survived to hospital discharge. This local observational study confirms the beneficial effect of SAED use by EMT in OHCA. Although the life saving ability has increased six-fold in the Neuchâtel test area the number of treated patients was too low to be statistically significant and to draw farreaching conclusions.

Literatur

Dr. R. Kethari

Department de medicine · SMUR · Hôpital des Cadolles

Av. des Cadolles 4

2000 Neuchâtel · Switzerland