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DOI: 10.1055/s-2001-17313
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Katathymes Bilderleben als methodische Variante im Rahmen klassischer Balint-Gruppenarbeit
Publication History
Publication Date:
20 September 2001 (online)

Zusammenfassung
Balint-Gruppenarbeit lebt von einer intensiven Wahrnehmung der Dynamik der vorgestellten Arzt-Patient Beziehung. Dabei sollen kognitive, emotionale und körperliche Reaktionen beachtet werden. Die Gruppdendynamik wird vom Balint-Leiter angesprochen und mit dem referierten Fall in Beziehung gesetzt. Unter dem Anspruch, kreatives Potential zusätzlich freizusetzen, das „flash“ Erlebnis in Bezug auf die Beziehungsgestaltung zu fördern, die gespannte Aufmerksamkeit der Gruppenteilnehmer zu nutzen, kann die Arbeit mit dem Tagtraum, wie sie in der Katathym-Imaginativen Psychotherapie genutzt wird, eingesetzt werden. Dabei wird nach dem Vortrag des Behandlers und der nach üblichen Kriterien durchgeführten Gruppenarbeit der Tagtraum zu einem Zeitpunkt vorgeschlagen, an dem es bereits zu einer Art Höhepunkt gekommen ist. Zwei Fallbeispiele zeigen, wie das Verständnis für die therapeutische Beziehung damit noch einmal deutlich erweitert werden kann und auch Selbstreflexionsprozesse des Referenten angestoßen werden. Es entsteht ein kreativer Schutzraum für den Behandler, in dem dieser und die Gruppe die neue Beziehungsgestaltung „ausprobieren“ können.
Summary
Guided Affective Imagery as Method Variant in Balint Group Work. Balintgroup-Work lives through an intensive perception of the dynamics in the relationship between the doctor and his patient. It is necessary to take notice of cognitive, emotional and physical reactions. The group dynamic is pointed out by the Balint-Group leader and is related to the reported case. Under the pretention to release a creative potential, to promote a “flash-event” concerning the therapeutic relationship, to take advantage of the tense attention of the group participants, it is possible to apply guided affective imagery. After the report of the doctor and after doing Balint-Group work as usual, a “day dream” is proposed at a moment, when there is a sort of climax. Two case reports will show by which means the comprehension of the therapeutical relationship again is extended and how a process of self reflection of the reporting doctor is pushed. Guided affective imagery creates a “protected room” in which the doctor and the group may “try” new forms of retaionship with the patient.
Literatur
- 1 Stucke W. Die Leitung von Balint-Gruppen. Köln; Deutscher Ärzte Verlag 1991: 105
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2 Laimböck A. Diagnostizieren und Deuten im Erstgespräch.
In: Drews S (Hrsg.). Zum „Szenischen Verstehen“ in der Psychoanalyse . Frankfurt; Brandes und Apsel 2000: 53-63 - 3 Balint M. Der Arzt, sein Patient und die Krankheit. Stuttgart; Klett-Cotta 1980: 15
- 4 Franzke E. Zuviel des Guten, zu wenig des Nötigen. Bern, Stuttgart, Toronto; Hans Huber 1991: 17, 204
- 5 Seithe A. Die Rolle der Imagination im Rahmen kreativer Prozesse. In: Kottje-Birnbacher L, Sachsse U, Wilke E (Hrsg.) Imagination in der Psychotherapie. Bern; Hans Huber 1997: 66-72
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- 7 König K. Therapien in Gang bringen und konzentrieren. Göttingen; Vandenhoeck und Rupprecht 1997: 25-28
Dr. med. Christa-Maria Höring
Hautärztin/Allergologie
Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin
Schlosstr. 100
70176 Stuttgart
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