Aktuelle Neurologie 2001; 28: 37-41
DOI: 10.1055/s-2001-15335
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Narkolepsie

NarcolepsyG. Mayer
  • Hephata Klinik, Schwalmstadt-Treysa
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Kataplexien werden oft als epileptische/nichtepileptische Anfälle fehldiagnostiziert. Die Fehldiagnose und Behandlung ist nicht nur im Kindes- und Jugendalter, sondern auch im Erwachsenenalter von weitreichender Bedeutung für die psychosoziale Entwicklung der Betroffenen. Kataplexien weisen eine Vielfalt von affektiven Auslösern und Erscheinungsbildern auf, häufigste Auslöser sind starke positive Gefühle. Im Gegensatz zu affektiv ausgelösten Tonusminderungen Gesunder oder von Patienten mit anderen Erkrankungen ist bei Narkolepsiepatienten fast immer die mimische Muskulatur betroffen. Kataplexien gehen nie mit Bewusstseinsstörungen einher außer bei gleichzeitigem Auftreten von hypnagogen Halluzinationen. Die Differenzialdiagnose der Kataplexien umfasst eine Vielzahl internistischer und neurologischer Krankheitsbilder, die mit Muskeltonusverlust einhergehen. Weitere Fehldiagnosen des „narkoleptischen Syndroms” werden durch die mit der Narkolepsie assoziierten Parasomnien verursacht. Bis zu 40 % aller Narkolepsiepatienten durchlaufen in ihrem Leben mehrere Parasomnien. Am häufigsten tritt die REM-Schlafverhaltensstörung auf, die leicht mit der autosomal dominanten nächtlichen Frontallappenepilepsie verwechselt werden kann.

Narcolepsy

Cataplexies are often misdiagnosed as seizures of epileptic/nonepileptic origin. Wrong diagnosis and treatment of children and young adults have an immense impact on psychosocial development of the narcoleptic patients. Cataplexies can be triggered by a multitude of affective stimuli and display various forms. Most frequent triggers are strong positive feelings. In contrast to affective decrease of muscle tone in healthy persons or those with other medical disorders, facial muscles are almost always included in cataplexies. Cataplexies are never accompanied by loss of conscience unless they are combined with hypnagogic hallucinations. Differential diagnoses includes many other neurological and internal disorders with loss of muscle tone. Further misdiagnoses of the „narcoleptic syndrome” may be caused by the appearance of parasomnias that it is frequently associated with. Up to 40 % of narcoleptic patients have one or more parasomnias throughout their lives. The most frequent parasomnia is „REM-behaviour disorder” which can be mistaken for autosomal dominant nocturnal frontal lobe epilepsy.

Literatur

PD Dr. med. Geert Mayer

Hephata Klinik

Schimmelpfengstr. 2

34613 Schwalmstadt-Treysa

Email: Geert.mayer@hephata.com