Deutsche Zeitschrift für Akupunktur 2001; 44(1): 42-44
DOI: 10.1055/s-2001-12241
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Karl F. Haug Verlag, in MVH Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co. KG

22 Punkte-Katalog zur Qualitätserhöhung von Fallberichten

FortbildungCatalog Consisting of 22 Points for Increasing the Quality of Case ReportsThomas Ots, Dominik Irnich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

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Vorbemerkung

Liebe Leserinnen und Leser,

lange hat es gedauert, doch nun sieht es so aus, dass der Karren ins Laufen gekommen ist: Wir meinen die Möglichkeit des Lernens und der gegenseitigen Diskussion über die Akupunktur durch die Darstellung von Fallberichten. Das ist erfreulich, und wir hoffen, dass dieser Trend nicht nur anhält, sondern sich auch noch verstärkt, ganz im Sinne einer notwendigen Lebendigkeit und Auseinandersetzung als Grundlage des Austausches von Erfahrungen. Dies ist ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der traditionellen chinesischen Medizin.

Nachdem wir davon ausgehen können, dass Sie Geschmack daran gefunden haben, ihre ungelösten, gelösten oder besonderen Fälle auf den Fortbildungsseiten der DZA zur Diskussion zu stellen, möchten wir Sie dazu ermuntern, eine neue Ebene bei der Beschreibung Ihrer Fälle einzunehmen: Sie mögen ihre Fallberichte so schreiben, dass sie in jedem Detail für alle LeserInnen nachvollziehbar sind. Wie wichtig dies ist, möchten wir an einem Beispiel verdeutlichen:

Vor zwei Jahren fragte ein Kollege im Qualitätszirkel Graz, woran es liegen könne, dass er bei der Behandlung der Migräne deutlich weniger Erfolg habe als andere KollegInnen. Die folgende Diskussion streifte verschiedene mögliche Fehlerquellen, z.B. die Anamnese, die Diagnosestellung, das Therapieprinzip, die Punkteauswahl etc. Kein markanter Grund konnte gefunden werden. Doch wir alle wussten, dass die Tücke manchmal im Detail liegt. Also sprachen wir über die verwandten Nadeln, die Stichtiefe und die Manipulationsmethoden. Und nun kam Licht ins Dunkel: Der Kollege hatte den Punkt Le 3 einige Male als recht schmerzhaft erlebt, und so nadelte er ihn sehr selten, und wenn, dann mit geringer Eindringtiefe (ca. 0.5 cm) und faktisch fehlender Stimulation. Die Empfehlung hieß, Le 3 tief zu nadeln, auf ein stark empfundenes Deqi zu achten und häufig und stark zu manipulieren, und - falls von der Patientin toleriert - gar eine periostale Nadelung durchzuführen. Ein viertel Jahr später erzählte derselbe Kollege strahlend, dass er mit dieser Veränderung der Stich- und Manipulationstechnik den entscheidenden Durchbruch in der Therapie seiner Migränepatienten erzielt habe.

Qualitätskriterien für die Beschreibung der Akupunktur in kontrollierten Studien

Berichterstattung randomisierter Studien (allgemein)

Diagnosestellung

Verfasser

Prof. Dr. Thomas Ots

Institut für Sozialmedizin
Karl-Franzens-Universität Graz

Universitätsstr. 6

A-8010 Graz

eMail: t.ots@magnet.at

Dr. Dominik Irnich

Klinik für Anästhesiologie
Ludwig-Maximilians-Universität München

Marchionistr. 15

D-81377 München

eMail: dominik.irnich@lrz.uni-muenchen.de