Balint-Gruppen in Israel

Zusammenfassung

Die Geschichte der Balint-Gruppen in Israel wird hier erzählt. Die Balint-Gruppen sind ja auch Gruppen, in denen Ärzte erzählen können. Balint-Gruppen bestehen in Israel sowohl in der Weiterbildung als auch in der Fortbildung von Familien-Ärzten. Es gibt aber auch die üblichen Balint-Gruppen von niedergelassenen Ärzten. In den letzten Jahren ist es deutlich geworden, dass Balint-Gruppen wichtig für den Kampf gegen „Burn out“ von Ärzten sind und ein Brunnen für neue Kräfte. In einer Zeit in welcher der berufliche Stress von Ärzten immer größer wird, ist das wichtig. Balint-Gruppen waren früher in Israel hauptsächlich auf den Patienten (nicht unbedingt auf die Krankheit) konzentriert. Heute konzentrieren sie sich viel mehr auf den Arzt. Das allgemeine gesellschaftliche Problem der Spannung zwischen neu eingewanderten Ärzten, hauptsächlich aus der früheren UdSSR, und den schon länger in Israel wohnenden, kam auch in der Balint-Gruppe zur Sprache. Es ist oft schwierig eine gute Arzt-Patienten-Beziehung und ein Vertrauen zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Mentalitäten, aufzubauen. Wo liegt die Grenze zwischen Balint-Arbeit und psychotherapeutischen Gruppen? Diese Frage wird mit einem Beispiel illustriert. Es gibt eine internationale Balint-Kultur und darum können Balint-Gruppen-Leiter auch von Berichten aus einem anderen Land manches relevant lernen.

Summary

The history of Balint groups in Israel is told. As Balint groups are, among others, a place where physicians can tell their stories. Balint groups exist in Israel in the frame of residency and continued education programs of Family Medicine. But also regular Balint groups for practicing G.P.s exist. During the last years Balint groups became apparently important in the fight against the Burn out of physicians and are source of empowerment. This is significant in a period in which the professional stress of physicians is increasing. Once Balint groups in Israel were mainly patient - centred (not especially disease centred), now they became much more doctor - centred. The general social problem, of the tension between new immigrated physicians, mainly from the former USSR, and those who live a long time in Israel, has been discussed in Balint groups too. It is difficult to develop a good doctor-patient relationship, including a feeling of trust, between people from different cultures, languages and mentalities. Where is the limit between Balint groups and psychotherapeutic groups? This question is illustrated by a characteristic example. There exist an international Balint culture and therefore leaders of Balint groups in one country are able to learn some relevant information from another one.