Zielsetzung Die Intrahepatische Schwangerschaftscholestase birgt in Abhängigkeit der maternalen
Gesamtgallensäuren ein relevantes perinatales Risiko bis zum intrauterinen Fruchttod,
wobei klinische Routinediagnostika in der Prädiktion dieser limitiert sind. Da es
Hinweise sowohl für die fetale Kardiomyozytenschädigung als auch resultierende Alterationen
der fetalen Herzfrequenzvariabilität (fHRV) durch spezifische Gallensäurenderivate
gibt, beabsichtigt FEMAGALIC die Bewertung von fHRV-Alterationen auf Basis computerisierter
CTG (cCTG)-Analyse in Abhängigkeit differenzierter maternaler Gallensäurenderivate.
Methoden Die prospektive, monozentrische Kohortenstudie strebt die Rekrutierung von 15 Einlingsschwangerschaften
mit ICP und 30 gesunden Kontrollen an. Aus maternalem (bei Studieneinschluss und zur
Geburt) und Nabelschnurblut erfolgt die massenspektrometrische Differenzierung von
15 Gallensäurenkonjugaten. Aus den zugehörigen cCTGs werden nach Artefaktkorrektur
und Klassifikation der fetalen Verhaltenszustände 48 fHRV-Parametern berechnet. Multivariate
Analysemodelle werden zur Prüfung von Unterschieden zwischen ICP und einer Kontrollgruppe,
sowie der Prädiktionsfähigkeit ICP-typischer Komplikationen Anwendung finden.
Ergebnis Nach positivem Ethikvotum wurde im Juli 2024 die Rekrutierungsphase begonnen. Bislang
konnten 11 ICP-Patientinnen eingeschlossen werden. Die Datenanalyse der Gallensäurenprofile
erfolgt in Kooperation mit Dr. J. Leonhardt (AG Experimentelle Anästhesie, UKJ) sowie
der Biobank Jena.
Diskussion Die cCTG-basierte fHRV-Analyse in Abhängigkeit differenzierter Gallensäurenprofile
stellt einen ergänzenden Ansatz der multimodalen nicht-invasiven fetalen Überwachung
mit Prädiktionspotenzial für das perinatale Outcome bei ICP-Schwangerschaften dar.