Aktuelle Ernährungsmedizin 2025; 50(02): e5-e6
DOI: 10.1055/s-0045-1809091
Abstracts
POSTERS

Ernährungs- und Bewegungsstudie Unter Einsatz Einer Mobile Health-App: Ergebnisse Der Rekrutierung und Analyse Der Studienpopulation

L Gafner
1   Zentrum für Allgemeine Innere Medizin, Zentrum für Ernährungsmedizin/-therapie, Kantonsspital Winterthur, Winterthur, Switzerland
,
M Rühlin
1   Zentrum für Allgemeine Innere Medizin, Zentrum für Ernährungsmedizin/-therapie, Kantonsspital Winterthur, Winterthur, Switzerland
,
Y Krepp
2   Medizinische Klinik, Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
,
C J Ackermann
3   Onkologie und Hämatologie, Spital Thun, Thun
,
E Gerrits
1   Zentrum für Allgemeine Innere Medizin, Zentrum für Ernährungsmedizin/-therapie, Kantonsspital Winterthur, Winterthur, Switzerland
4   Zentrum für Allgemeine Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin
,
M Pless
5   Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie, Kantonsspital Winterthur
,
C Britschgi
5   Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie, Kantonsspital Winterthur
,
P E Ballmer
6   Past. President, GESKES-SSNC, Winterthur, Switzerland
,
L J Storck
1   Zentrum für Allgemeine Innere Medizin, Zentrum für Ernährungsmedizin/-therapie, Kantonsspital Winterthur, Winterthur, Switzerland
2   Medizinische Klinik, Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
› Author Affiliations
 

Introduction: Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen der Lunge oder des Gastrointestinaltrakts haben ein hohes Risiko für eine krankheitsassoziierte Mangelernährung, was die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen kann.

Objectives: In einer randomisierten Interventionsstudie untersuchten wir den Einfluss eines multimodalen Ernährungs- und Bewegungsprogramms auf die Lebensqualität, den Ernährungszustand und die körperliche Verfassung dieser Patientenpopulation. Die Intervention wurde von den Patienten zu Hause mithilfe einer Smartphone-Applikation durchgeführt.

Methods: Wir werteten die Rekrutierungszahlen der beteiligten Zentren (Schweiz, Deutschland) aus und verglichen die Studienpopulation mit jenen Patienten, die eine Studienteilnahme abgelehnt hatten. Die Ablehnungsgründe wurden anhand eines freiwilligen, anonymen Fragebogens erfasst.

Results: Von 06/2021 bis 04/2024 wurden 615 Patienten mit fortgeschrittenen Lungen- oder Gastrointestinaltumoren gescreent. 361 waren ungeeignet, meist wegen kurzer Lebenserwartung (29%) oder einem Performance Status (ECOG)>2 (21%). 254 Patienten qualifizierten sich und 73 davon nahmen teil (62% Männer, 38% Frauen, 64.2±11.8 Jahre). Der prozentuale Anteil der teilnehmenden Patienten war in den Zentren vergleichbar. 44% der Patienten hatten einen Lungentumor, 32% einen Darmtumor. Die Lebensqualität gemäss FACT-G Score betrug zum Rekrutierungszeitpunkt 83.0±12.4, der Ernährungszustand gemäss PG-SGA SF Score 3.9±3.7.

In einem Schweizer Zentrum füllten 80 von 181 Patienten, die eine Studienteilnahme abgelehnt hatten, einen anonymen Fragebogen aus (51% Männer, 49% Frauen, 71.6±9.4 Jahre). Hauptgründe für die Ablehnung waren: kein Interesse (18%), andere Prioritäten (19%), Erschöpfung oder Überforderung vom Programm (21%), Zurückhaltung beim Einsatz moderner Technologie (15%) oder weite Anreise (12%). Der mittlere PG-SGA SF Score (4.2±3.3) sowie der mittlere FACT-G Score (81.7±14.2) unterschieden sich nicht signifikant von jenen der Studienteilnehmer (p=0.7; p=0.7).

Conclusion: Etwa ein Drittel der geeigneten Kandidaten in beiden Ländern nahm trotz fortgeschrittener Erkrankung an der Studie teil, was die Machbarkeit und den Bedarf an Ernährungs- und Bewegungsinterventionen auch in dieser Patientengruppe bestätigt. Die Lebensqualität sowie der Ernährungszustand der beiden Gruppen waren vergleichbar, allerdings waren die teilnehmenden Patienten deutlich jünger.



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Article published online:
25 May 2025

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