Z Geburtshilfe Neonatol 2025; 229(03): e8
DOI: 10.1055/s-0045-1808317
Abstracts
Neonatologie: Lunge/Atmung

Die Auswirkung zusätzlicher tcCO2-Messung auf pCO2-Werte in beatmeten Neu- und Frühgeborenen

L Pixner
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klin. Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Austria
,
E Küng
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klin. Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Austria
,
L Unterasinger
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klin. Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Austria
,
A Berger
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klin. Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Austria
,
T Werther
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klin. Abteilung für Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Austria
› Author Affiliations
 
 

Hintergrund: Der Kohlendioxid-Partialdruck (pCO2), ist ein wichtiger Parameter, um die Sicherheit der mechanischen Beatmung zu gewährleisten und sie entsprechend anzupassen. Während die Blutgasanalyse die genaueste Methode zur Überwachung des pCO2 darstellt, bietet die transkutane Kohlenstoffdioxidmessung (tcCO2) eine nicht invasive und kontinuierliche Alternative [1] [2] [3].

Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob eine zusätzliche tcCO2-Messung einen Einfluss auf die Aufrechterhaltung der pCO2-Werte innerhalb eines vordefinierten sicheren Bereichs (arterielles pCO2 30-60 mm Hg, kapilläres pCO2 35-65 mm Hg, venöses pCO2 40-70 mm Hg) hat. Ein weiteres Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob die zusätzliche tcCO2-Messung die Häufigkeit der durchgeführten Blutgasanalysen beeinflusst. Durch ein besseres Verständnis des Einflusses der zusätzlichen tcCO2-Messung könnte die Studie zu einer Optimierung der Überwachung mechanischer Beatmung und infolgedessen zu einer Reduktion der Komplikationen beitragen.

Materialien und Methoden: Diese monozentrische retrospektive Studie wurde an der Medizinischen Universität Wien durchgeführt. Eingeschlossen wurden alle Neu- und Frühgeborenen, welche zwischen dem 01.01.2018 und dem 31.12.2022 in der NICU aufgenommen wurden, mindestens 6 h mechanisch beatmet wurden und entweder kein oder mehr als 16 h tcCO2-Messung hatten. Es gab keine Ausschlusskriterien. Der maximale und minimale pCO2-Wert jedes Beatmungstages sowie die Häufigkeit der durchgeführten Blutgasanalysen wurden zwischen den Beatmungstagen mit (mindestens 16 h tcCO2-Messung pro Beatmungstag) und ohne zusätzlicher tcCO2-Messung (keine tcCO2-Messung an diesem Beatmungstag) verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 512 Patient:innen mit 3287 Beatmungstagen eingeschlossen. Das mediane Gestationasalter war 36+4 Wochen (256 Tage) bei der Geburt und der mediane Lebenstag am Beatmungstag war 24 Tage. Die maximalen und minimalen pCO2-Werte an den Beatmungstagen mit zusätzlicher tcCO2-Messung waren signifikant häufiger innerhalb des vordefinierten sicheren Bereichs (p<0.001). Die zusätzliche tcCO2-Messung hatte keinen signifikanten Effekt auf die Häufigkeit der durchgeführten Blutgasanalysen (p=0.878).

Fazit: Mit zusätzlicher tcCO2-Messung befinden sich Neu- und Frühgeborene während mechanischer Beatmung häufiger in sicheren Bereichen. Zusätzliche tcCO2-Messung hat keinen Einfluss auf die Häufigkeit der durchgeführten Blutgasanalysen. Die zusätzliche tcCO2-Messung ist ein wertvolle Ergänzung für die kontinuierliche Echtzeitüberwachung des pCO2-Wertes bei beatmeten Neu- und Frühgeborenen.


Interessenskonflikte

Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Mag. DDr. T. W. erhielt Vortragshonorare von Sentec. Weiters bestehen keine relevanten Interessenkonflikte.


Publication History

Article published online:
19 May 2025

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