physioscience 2025; 21(S 01): S3
DOI: 10.1055/s-0045-1808112
Abstracts
Vorträge

Entwicklung eines App-gestützten Versorgungskonzepts für geriatrische Patient*innen nach Oberschenkel(hals)bruch (PROGRES(S)): Eine qualitative Studie

A Arntz
1   Hochschule für Gesundheit, Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Bochum, Germany
2   Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Köln, Germany
,
R J Schulz
3   Cellitinnen Krankenhaus St. Marien, Geriatrische Medizin, Köln, Germany
,
G Conrad
3   Cellitinnen Krankenhaus St. Marien, Geriatrische Medizin, Köln, Germany
,
C Grüneberg
1   Hochschule für Gesundheit, Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Bochum, Germany
› Author Affiliations
 
 

Einleitung Der Oberschenkel(hals)bruch zählt zu den häufigsten Frakturen bei älteren Menschen [1]. Trotz vorhandener Leitlinien bleibt die Versorgung nach der Operation herausfordernd.

Die Integration einer App in die häusliche Versorgung, scheint bei älteren Menschen mit Oberschenkelbruch vielversprechend zu sein [2] [3] [4] [5].

Ziel der Studie war es, ein App-gestütztes Konzept für die häusliche Versorgung älterer Menschen nach einem Oberschenkel(hals)bruch zu entwickeln. Darüber hinaus sollten die Voraussetzungen für die Nutzung dieses Konzepts ermittelt und die Anforderungen an eine App identifiziert werden.

Material und Methodik Die erste Phase bestand aus einer Online-Befragung und einer Fokusgruppe, in der Aspekte für die Ausgestaltung des Konzeptes basierend auf den Domänen des Consolidated Framework For Implementation Research (CFIR) [6] identifiziert wurden.

In der zweiten Phase wurde der Thinking-Aloud Ansatz [7] durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mittels des Framework Approachs [8] analysiert.

Teilnehmende waren Patient*innen und ihre Caregiver, jeweils mit und ohne Erfahrung mit Gesundheits-Apps sowie Physiotherapeut*innen und Ärzt*innen, die mit der Versorgung von Patient*innen nach einem Oberschenkelbruch erfahren sind.

Ergebnisse Die Teilnehmenden (n=6) empfehlen ein Konzept, das direkt an die stationäre Rehabilitation anschließt, aus einer App besteht, die Informationen und ein individualisiertes Trainingsprogramm enthält und durch persönliche Therapieeinheiten begleitet wird. Patient*innen sollen bestimmen, ob und inwiefern sie Caregiver in die Rehabilitation einbeziehen. Durch Schulungen sollen Patient*innen und Caregiver den Umgang mit der App erlernen. Das Konzept soll auf die Verbesserung der Selbstständigkeit abzielen.

Die Umsetzung des Konzepts hängt von der Kognition und der Mobilität der Patient*innen ab sowie von der Bereitschaft der Stakeholder neue Skills zu erlernen mit einer App umzugehen. Eine realistische Vergütungsstruktur sollte vorhanden sein.

Folgende Anforderungen wurden an eine App identifiziert (n=19): simples Design, leichte Navigation innerhalb der App, ein Videochat und die Möglichkeit Therapiefortschritte zu visualisieren.

Zusammenfassung Insgesamt ist für die Ausgestaltung und Umsetzung eines digital unterstützen Konzeptes inklusive die Wahl einer App entscheidend, die Bedürfnissen aller Stakeholder und Voraussetzungen der Versorgungsstruktur zu berücksichtigen.


Interessenskonflikt

Es besteht kein Interessenkonflikt.


Publication History

Article published online:
21 May 2025

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