Hintergrund: Magnetische und paramagnetische Marker, einschließlich superparamagnetischer Eisenoxidpartikel
(SPIO), werden zur Lokalisation von Tumoren und Lymphknoten in der Mammakarzinomtherapie
eingesetzt. Ihre Anwendung ist jedoch mit diagnostischen Herausforderungen verbunden.
Magnetische Suszeptibilitätsartefakte können die MRT-Bildgebung erheblich beeinträchtigen,
indem sie zu Signalverzerrungen führen und die Beurteilung von Tumorausdehnung, Lymphknotenstatus
oder umliegenden Gewebestrukturen erschweren. Beobachtete Komplikationen in Zusammenhang
mit den Markern sind Entzündungen, Dislokationen oder veränderte Dosierungsverteilungen
in der Strahlentherapie.
Fall 1: Eine 58-jährige Patientin mit unifokalem Mammakarzinom links (cT1c cN0, NST, G2)
erhielt extern eine MagSeed-Injektion zur Tumorlokalisation. Aufgrund ausgeprägter
Suszeptibilitätsartefakte im Brustdrüsengewebe und im Mammaria-interna-Stromgebiet
war die MRT-basierte Beurteilung der Tumorausdehnung und des Lymphknotenstatus deutlich
eingeschränkt.
Fall 2: Eine 51-jährige prämenopausale Patientin mit Mammakarzinom rechts (cT2, NST, G2)
erhielt extern eine SPIO-Injektion zur geplanten Sentinel-Node-Biopsie bei initialem
cN0-Status. Nach histologischer Sicherung von Lymphknotenmetastasen in domo wurde
eine neoadjuvante Chemotherapie eingeleitet. Aufgrund der starken MRT-Suszeptibilitätsartefakte
war eine bildgebende Beurteilung mittels MRT von Therapieansprechens nicht durchführbar.
Auch postoperativ ist eine Nachsorge mittels MRT im Rahmen der intensivierten Nachsorge
für bislang unbekannte Dauer nicht aussagekräftig.
Zusammenfassung: Die Anwendung magnetischer und paramagnetischer Marker kann die MRT-Diagnostik erheblich
einschränken und therapeutische Entscheidungen beeinflussen. Des Weiteren kann ebenso
die (ggf.) intensivierte Nachsorge beeinträchtigt werden. Eine vorherige Aufklärung
der Patientinnen über mögliche diagnostische Limitationen in der Nachsorge und weiteren
Therapieplanung ist daher essenziell.