Pneumologie 2025; 79(S 01): S130-S131
DOI: 10.1055/s-0045-1804839
Abstracts
E4 – Pulmonale Rehabilitation

Körperliche Leistungsfähigkeit von post-COVID Patient:innen 12 monate nach einer stationären Rehabilitation

I Poppele
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung; TU Chemnitz
,
M Ottiger
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung; TU Chemnitz
,
A Wastlhuber
2   Bg Klinik Bad Reichenhall, Zentrum für Lungen- und Atemwegserkrankungen; Bg Klinik Bad Reichenhall
,
R Weber
2   Bg Klinik Bad Reichenhall, Zentrum für Lungen- und Atemwegserkrankungen; Bg Klinik Bad Reichenhall
,
M Stegbauer
2   Bg Klinik Bad Reichenhall, Zentrum für Lungen- und Atemwegserkrankungen; Bg Klinik Bad Reichenhall
,
T Schlesinger
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung; TU Chemnitz
,
K Müller
1   TU Chemnitz, Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Institut für Angewandte Bewegungswissenschaften, Professur für Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung; TU Chemnitz
› Author Affiliations
 

Hintergrund: Die körperliche Leistungsfähigkeit (KL) von post-COVID Patient:innen ist häufig eingeschränkt. Rehabilitationsmaßnahmen können zur Verbesserung der KL beitragen. Unklar ist, welche Faktoren langfristig die KL beeinflussen. Die Studie (finanziert: DGUV e.V., Nr.: FF-FB0326) untersucht den Einfluss von Symptomschwere, körperlicher Belastbarkeit, körperlicher Aktivität und Fatigue auf die max. Sauerstoffaufnahme (VO2max) von post-COVID Patient:innen 12 Monate nach einer stationären Rehabilitation.

Methodik: In die Studie wurden 82 Patient:innen (Alter: M=50,33±11,87, ♀: n=62, FEV1: M=98,86±8,69%pred, FVC: M=97,41±13,34%pred) mit COVID-19 als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall zu Beginn (T1) und 12 Monate (T4) nach einer stationären Rehabilitation in der BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall eingeschlossen. Zusätzlich zur KL (VO2max, Belastungsergometrie) wurde die Symptomschwere (Post-COVID-Syndrom (PCS) Score), die Einsekundenkapazität (FEV1, Bodyplethysmographie), die Gleichgewichtsfähigkeit (GGT Reha), die Beinkraft (aktivSYSTEM), moderate-intensive körperliche Aktivität/Tag (MVPA, ActigraphGT9xlink) und die Fatigue Schwere (FIS) erhoben. Die Längsschnittanalyse (VO2max) erfolgte mittels Wilcoxon Vorzeichen Rang Test. Eine hierarchische lineare Regression wurde mit VO2max als abhängige Variable und dem Alter und der FEV1 als Kontrollvariablen zu T4 berechnet.

Ergebnisse: Die VO2max verbessert sich zu T4 signifikant (T1: Mdn=1,41l/min IQR: 1,21-1,55, T4: Mdn=1,50l/min IQR: 1,27-1,81, p<0,01, r=0,436). Die Gleichgewichtsfähigkeit (β=0,026, p<0,01), Beinkraft (β=0,004, p<0,001), und MVPA (β=0,004, p<0,01) beeinflussen die KL zu T4 signifikant. Der Einfluss des Alters, der FEV1, des PCS-Scores und der Fatigue ist nicht signifikant (p>0,05). Insgesamt erklärt das Modell 45,9% der Varianz von VO2max (R2 adj.=0,459, F(7,48)=7,654, p<0,001).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Gleichgewichts- und Beinkraftfähigkeit als auch die MVPA die VO2max von post-COVID Patient:innen 12 Monate nach der Rehabilitation signifikant beeinflussen. Vor allem Maßnahmen zur Förderung der Beinmuskulatur und des Gleichgewichts könnten unter Beachtung von PEM langfristig die KL von post-COVID Patient:innen verbessern.



Publication History

Article published online:
18 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany