Pneumologie 2025; 79(S 01): S87-S88
DOI: 10.1055/s-0045-1804735
Abstracts
D1 – Infektiologie und Tuberkulose

Ausgeprägte Pilzpneumonie unter Immunsupression trotz prophylaktischer antimykotischer Therapie nach allogener Stammzelltransplantataion.

M Ibrahim
1   Johannes Wesling Klinikum Minden; Johannes Wesling Klinikum Minden; Klinik für Pneumologie
,
R Turkiewicz
2   Johannes Wesling Klinikum; Pneumologie
,
D Exler
3   Johannes Wesling Klinikum Minden; Hans-Nolte-Str. 1, 32429 Minden; Klinik für Pneumologie
,
N Mihaylov
4   Johannes Wesling Klinikum Minden, Hans-Nolte-Str. 1, 32429 Minden; Pneumologie; Klinik für Pneumologie
,
K Sibai
5   Johannes Wesling Klinik; Pneumologie
,
N Wilsdorf
6   Johannes Wesling Klinikum; Johannes Weslign Klinikum; Onkologie
› Author Affiliations
 
 

    Fallbericht: Ein 75-jähriger Patient nach allogener Stammzelltransplantation vor 14 Monaten bei myelodysplastischem Syndrom stellte sich mit persistierenden Fieberschüben und Husten vor. Dauerhafte Immunsupression mit Tacrolimus und Methylprednisolon sowie prophylaktische antiinfektive Therapie mit Aciclovir 400mg tid, Entecavir 0,5mg qd und Voriconazol 200mg qd. Radiologisch flächige Verschattung des rechten Oberlappens. Im CT-Thorax Bild einer Lobärpneumonie rechter Oberlappen mit Tumorverdacht bei weitgehender Verlegung des Oberlappenbronchus und dorsaler Einschmelzung, mediastinaler Lymphadenopathie.

    Intervention: Bronchoskopisch große weiche Raumforderung im Oberlapperbronchus rechts, die das Lumen vollständig verlegt. Eine Teilrekanalisation der weichen Masse erfolgte flexibel endoskopisch mit flexibler Zange. Mittels EBUS-TBNA der Lymphknotenstationen 11L und 4R unter der Annahme von Malignität. Bei histologisch fehlendem Malignitätsnachweis erneute interventionelle Bronchoskopie, dabei konnte der Oberlappenbronchus mechanisch und in Kryotechnik vollständig rekanalisiert und eine große Nekrose- und Detritusmasse im rechten Oberlappen entfernt werden.

    Ergebnisse: Histologie (erste Bronchoskopie) EBUS-TBNA von LN 11L, 4R und Raumforderung bleibt ohne Hinweis auf einen malignen Tumor. Die Histologie (Kryosonde) vom rechten Oberlappen wies teilweise im Bereich der Gefäßstrukturen lokalisierte Pilzhyphen nach und sicherte den Befund einer Pilzpneumonie durch Schimmelpilze. Eine anschließende therapeutische antimykotische Therapie führt zur allmählichen Ausheilung über 3 Monate.

    Diskussion: Bei immunsupprimierten Patienten sollte man trotz durchgeführter prophylaktischer antiinfektiver Therapie weiter an Infekte durch die Erreger denken, die durch die erhaltenen Antiinfektiva verhindert werden sollen.

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    Article published online:
    18 March 2025

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