Rofo 2025; 197(S 01): S17
DOI: 10.1055/s-0045-1802716
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik

Charakterisierung der Leber mittels Biomechanik: Evaluation einer neuartigen mechanischen Elastographie in der MRT

V Koch
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
R Sinkus
2   Laboratory of Translational Vascular Sciences, Université de Paris, Paris
,
O Darwish
3   School of Biomedical Engineering and Imaging Sciences, King’s College London, London
,
L Gruenewald
4   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universität Frankfurt, Frankfurt am Main
,
T Vogl
4   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universität Frankfurt, Frankfurt am Main
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Magnetresonanz-Elastographie (MRE) ermöglicht die nicht-invasive Quantifizierung der Gewebebiomechanik. Ziel unserer Studie war der Vergleich einer neuartigen 2D/3D-MRE mit der aktuellen kommerziell erhältlichen akustischen Produktlösung unter Verwendung eines 2D-MRE-Ansatzes. Zusätzlich wurden Qualitätsindexmarker (QIs) vorgeschlagen, um Bildpixel mit ausreichender Analysequalität zu identifizieren.

Material und Methoden In unserer prospektiven Studie wurden insgesamt 170 Teilnehmer mit Erkrankungen der Leber (57 Jahre ([IQR: 46-65]; 66 Frauen) sowie 11 gesunde Personen (31 Jahre [IQR: 27-34]; 5 Frauen) eingeschlossen. Die Teilnehmer wurden bei 1,5 Tesla (60 Hz) zunächst mit der akustischen MRE (2D-MRE, SE-EPI) und anschließend mit der mechanischen MRE (2D- und 3D-MRE, GRE) untersucht. Die Bildanalyse wurde von vier Radiologen durchgeführt. Zusätzlich wurden überlagerte analytische Scherwellen mit bekannter Wellenlänge und Dämpfung bei festem Schermodul verwendet, um geeignete QIs vorzuschlagen. Der Spearman-Korrelationskoeffizient (r) diente zur Bewertung der Korrelation zwischen den Modalitäten. Die Reproduzierbarkeit zwischen den Lesern wurde mit dem Bland-Altman Test und Reproduzierbarkeitskoeffizienten bewertet.

Ergebnisse Die durch mechanische 2D/3D quantifizierte Lebersteifigkeit korrelierte gut mit der akustischen 2D (r≥0,89 [95% CI: 0,85-0,92]) und der histopathologischen Einstufung (r≥0,84 [95% CI: 0,72-0,91]) und zeigte in den Bland-Altman-Plots sowie zwischen den Befundern eine hervorragende Übereinstimmung (κ≥0,86 [95% CI: 0,81-0,91]). Die vorgeschlagenen QIs ermöglichten die Identifikation von Pixeln, die mehr als 10% von der tatsächlichen Steifigkeit abwichen.

Schlussfolgerungen Die mechanische MRE stellt eine Alternative zur akustischen MRE für die nicht-invasive Charakterisierung von Lebergewebe dar mit dem Potential erweiterter Möglichkeiten in der abdominellen Bildgebung.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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