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DOI: 10.1055/s-0044-1789699
Wirksamkeit von Risankizumab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa mit vorherigem Versagen auf fortgeschrittene Therapien: Post-hoc Analyse der Phase-3-Studien INSPIRE und COMMAND
Hintergrund: Risankizumab (RZB), ein monoklonaler Antikörper gegen Interleukin-23 p19, zeigte in den INSPIRE- und COMMAND-Studien eine überlegene Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo (PBO) bei der Induktions- und Erhaltungstherapie von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa. In dieser Post-hoc Analyse wurde die Wirksamkeit von RZB anhand der Anzahl (0, 1, ≥2) und der Wirkmechanismen der fortgeschrittenen Vortherapien (advanced therapies, AT) untersucht.
Methoden: Innerhalb der 12-wöchigen Phase-3 Induktionsstudie INSPIRE wurden Patienten im Verhältnis 2:1 randomisiert (intravenös [IV] RZB 1200 mg [RZB1200] oder PBO). Patienten, die auf die Behandlung mit RZB IV in Phase 2b und Phase 3 der INSPIRE ansprachen, wurden in der 52-wöchigen COMMAND Studie im Verhältnis 1:1:1 randomisiert (subkutan [SC] RZB 180 mg (RZB180), SC RZB 360 mg (RZB360) oder PBO [Withdrawal, WD]). Zur Wirksamkeitsanalyse wurden folgende Patientengruppen betrachtet: Patienten, die bisher nicht auf eine AT inadäquat angesprochen hatten (non-AT-IR) und Patienten, die zuvor auf 1 oder ≥2 AT versagt hatten (AT-IR). AT-IR Patienten wurden auch bezüglich der Wirkmechanismen der vorherigen Therapien untersucht.
Ergebnisse: Die Anteile der AT-IR Patienten waren in allen Behandlungsgruppen in der Induktionsstudie (ca. 51%) und der Erhaltungsstudie (ca. 75%) ähnlich. Signifikant mehr Patienten, die RZB erhielten, erreichten den primären Endpunkt der klinischen Remission nach adaptiertem Mayo Score in der Induktion und der Erhaltung sowohl in der non-AT-IR als auch der AT-IR Subgruppe ([Abb. 1]a, [2]a). Unabhängig von der Anzahl an vorherigen versagten AT oder dem Wirkmechanismus der vorherigen Therapie erreichten numerisch höhere Anteile der mit RZB behandelten Patienten nach 12 Wochen und nach 52 Wochen eine klinische Remission, ein klinisches Ansprechen, eine endoskopische Verbesserung und eine histologisch-endoskopische Verbesserung der Mukosa (HEMI). Die Häufigkeit behandlungsbedingter Nebenwirkungen war in Bezug auf Induktions- und Erhaltungstherapie in den Untergruppen ähnlich.




Schlußfolgerung: Die RZB-Induktions- und Erhaltungstherapie war bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa wirksam und gut verträglich, unabhängig von den bisherigen Behandlungen des Patienten mit fortgeschrittenen Therapien. Bei non-AT-IR Patienten wurde im Vergleich zu AT IR-Patienten eine numerisch höhere Wirksamkeit beobachtet.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. September 2024
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