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DOI: 10.1055/s-0044-1781814
Kommunikation in der COVID-19 Pandemie – Herausforderungen und Grenzen der Pressearbeit
Kein Thema des öffentlichen Gesundheitsdienstes hat über einen so langen Zeitraum die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie die COVID-19-Pandemie. Dabei waren die Anfragen an den ÖGD einerseits fachlicher Art, hatten jedoch fast immer auch einen politischen Hintergrund. Diese Gemengelage, die Vielzahl der Themen im Zusammenhang mit COVID-19 sowie die oft kurzen Antwortfristen, hat die Pressestellen und damit auch die Fachleute im ÖGD vor große Herausforderungen gestellt.
Anhand der Erfahrungen aus der Pressearbeit des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes möchten wir in diesem Vortrag zunächst aufzeigen, welche Themen die Pressearbeit während der Pandemie dominiert haben. Anhand von zwei Beispielthemen soll im Anschluss erläutert werden, was die Voraussetzungen für die funktionierende Pressearbeit waren, inwieweit sich die eigenen Kommunikationsziele erreichen ließen und wo es Grenzen gab.
1. Die größte Zahl an Presseanfragen über den gesamten Pandemiezeitraum gab es zu Infektions- und Impfdaten. Im Fokus standen Daten aus dem IfSG-Meldewesen, aber auch zu Corona-Varianten und zur Impfeffektivität. Herausfordernd war dabei insbesondere die Frage, wie dem berechtigten Interesse der Medien verantwortungsvoll begegnet werden kann, da die Daten sowohl tagesaktuell als auch fehlerfrei sein sollten.
2. Ein weiteres Thema, das besonders 2021 im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand, war die Debatte um die Bedeutung von Lüftungsanlagen für den Infektionsschutz in Klassenräumen. Beim kritischen Blick in die Fachliteratur zeigt sich, dass die Geräte häufig nicht das halten, was sie versprechen. In den Medien war der Diskurs allerdings geprägt von der hohen Emotionalität des Themas mit Blick auf den Gesundheitsschutz von Kindern.
Abschließend soll diskutiert werden, was sich aus den Erfahrungen lernen lässt und ob es eine Blaupause für die Pressearbeit in einer Gesundheitskrise geben kann.
Publication History
Article published online:
10 April 2024
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Georg Thieme Verlag
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