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DOI: 10.1055/s-0044-1781475
First in human – interventionelles Magnetic particle imaging an einem Kadaver-Perfusionsmodell
Zielsetzung Magnetic particle imaging (MPI) ist eine neuartige Methode zur Darstellung von Tracern, welche sich besonders für die vaskuläre Bildgebung eignet. Der kürzliche durch unsere Arbeitsgruppe gebaute erste für periphere Interventionen am Menschen geeignete MPI Scanner (iMPI) hat sich am Phantom bewährt. Ziel dieser Arbeit war es, die Eignung des Scanners an einem dem Menschen am nächsten kommenden Modell zu zeigen. Dazu verwendeten wir ein kürzlich entwickeltes Kadaver-Modell mit kontinuierlicher extrakorporaler Perfusion des Oberschenkels. In der Kombination führten wir gleichzeitig MPI und DSA in unserer Angiographie durch.
Material und Methoden Nach chirurgischer Präparation des Zugangs inguinal und popliteal wurde die AFS mittels extrakorporaler Pumpe perfundiert. In der Angio wurden die Spulen und der iMPI Scanner um das Bein platziert. Unter laufender Perfusion wurde ein Gemisch aus Kontrastmittel (Imeron 350) und Tracer (Resotran oder Perimag) injeziert und gleichzeitig DSA und MPI durchgeführt.
Ergebnisse Das Kadaver-Perfusionsmodell erlaubte eine realistische Darstellung endovaskulärer Interventionen. Der iMPI Scanner und die zugehörige Peripherie ließen sich problemlos in die Angio-Anlage integrieren, sodass die normalen Arbeitsabläufe wie gewohnt stattfinden konnten. Gleichzeitige DSA und MPI waren durchführbar und erlaubten eine Darstellung in einem gemeinsamen Sichtfeld von 12 x 8 cm. Der iMPI Scanner realisierte eine Ortsauflösung von ca. 5 mm bei bis zu 10 Bildern pro Sekunde (versus 2/sek für die DSA). In der MPI konnte mit deutlich höherer zeitlicher Auflösung der Einstrom und Ausstrom eines Tracer-KM-Bolus aus 2 ml Perimag oder 1,6 ml Resotran (1 Ampulle) mit jeweils 2 ml Imeron dargestellt werden.
Schlussfolgerungen Diese Studie zeigt zum ersten mal, dass ein für Menschengröße und vaskuläre Interventionen gebauter MPI Scanner in der Lage ist, in einem realistischen Umfeld die Perfusion der A. femoralis superficialis darzustellen mit einem Tracer, der für die Anwendung am Menschen zugelassen ist.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. April 2024
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