Hintergrund Bei histologischen Untersuchungen ergeben sich in gewissen Fällen Hinweise auf ein
mögliches Infektionsgeschehen, welches bei der Einsendung der Proben noch nicht evident
war. Daher wurde parallel keine mikrobiologische Diagnostik durchgeführt, oder diese
führte zu einem negativen Ergebnis. In diesen Fällen erlaubt die molekularbiologische
Untersuchung mittels FISHseq eine Erregerdiagnostik.
Material und Methoden Die Ergebnisse von 108 in den letzten 10 Jahre untersuchten Fällen wurden ausgewertet
(davon Lungenfälle: 74,1%. Altersspanne: 9 bis 86 Jahre). Diese wurden jeweils mittels
FISHseq (Fluoreszenz in situ Hybridisierung und 16S rRNA-Gen Sequenzierung) untersucht.
Bei Bedarf wurden weitere Untersuchungen angeschlossen.
Ergebnisse Insgesamt ergeben sich in 26,9% identifizierbare Mikroorganismen, in 64,8% sind die
Ergebnisse negativ und in 8,3% unklar (keine Speziesidentifikation möglich). Hierbei
können in 54,5% Bakterien, in 30,3% Pilze und in 15,2% Mischinfektionen (mehrere Bakterienspezies
oder zusätzliche Pilze) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung Bei vermutetem erregerbedingtem Geschehen in der Pathologie sollten die vorhandenen
Möglichkeiten der mikrobiologischen Diagnostik auch am Paraffinmaterial voll ausgeschöpft
werden. Jedoch können nur in einem Teil der Fälle positive Ergebnisse erzielt werden.