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DOI: 10.1055/s-0044-1778796
Ergebnisse sekundärer molekular-mikrobiologischer Untersuchungen von histologischen Proben
Hintergrund Bei histologischen Untersuchungen ergeben sich in gewissen Fällen Hinweise auf ein mögliches Infektionsgeschehen, welches bei der Einsendung der Proben noch nicht evident war. Daher wurde parallel keine mikrobiologische Diagnostik durchgeführt, oder diese führte zu einem negativen Ergebnis. In diesen Fällen erlaubt die molekularbiologische Untersuchung mittels FISHseq eine Erregerdiagnostik.
Material und Methoden Die Ergebnisse von 108 in den letzten 10 Jahre untersuchten Fällen wurden ausgewertet (davon Lungenfälle: 74,1%. Altersspanne: 9 bis 86 Jahre). Diese wurden jeweils mittels FISHseq (Fluoreszenz in situ Hybridisierung und 16S rRNA-Gen Sequenzierung) untersucht. Bei Bedarf wurden weitere Untersuchungen angeschlossen.
Ergebnisse Insgesamt ergeben sich in 26,9% identifizierbare Mikroorganismen, in 64,8% sind die Ergebnisse negativ und in 8,3% unklar (keine Speziesidentifikation möglich). Hierbei können in 54,5% Bakterien, in 30,3% Pilze und in 15,2% Mischinfektionen (mehrere Bakterienspezies oder zusätzliche Pilze) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung Bei vermutetem erregerbedingtem Geschehen in der Pathologie sollten die vorhandenen Möglichkeiten der mikrobiologischen Diagnostik auch am Paraffinmaterial voll ausgeschöpft werden. Jedoch können nur in einem Teil der Fälle positive Ergebnisse erzielt werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024
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