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DOI: 10.1055/s-0043-1777922
Evaluation der Bewegungstherapie bei Dialysepatienten in Bezug auf das Schlafverhalten, das Depressionsrisiko und die kognitive Leistungsfähigkeit
Hintergrund Allein in Deutschland müssen jährlich etwa 100.000 Menschen mit einem Dialyseverfahren behandelt werden. Die Dialyse findet meist 3x/ Woche statt, für je 4 bis 5h. Diese enorme zeitliche und stressige Intervention führt häufig zu psychischen und physischen Problemen. Bewegung während dieser Therapie scheint sehr wirksam zu sein. Bisher lag der Schwerpunkt bei dem Thema vor allem auf den körperlichen Aspekten. Ziel dieser Studie ist es, die Wirksamkeit einer Bewegungstherapie während der Dialyse in Bezug auf das Schlafverhalten, das Depressionsrisiko und die kognitive Leistungsfähigkeit aufzuzeigen.
Methode Über einen fünfwöchigen Zeitraum wurde zweimal in der Woche eine Bewegungsintervention mit vier Patienten abgehalten. Zu Beginn (T0) und am Ende (T1) des Interventionszeitraumes wurden die Effekte auf das Schlafverhalten (PSQI) und das Depressionsrisiko (WHO-5, PHQ-9) über Fragebögen und die kognitive Leistungsfähigkeit über einen Kognitionstest (DemTect) verglichen.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass sich sowohl das Schlafverhalten als auch das Depressionsrisiko zum Zeitpunkt T1 verbessert hat. Prozentual liegen hier die Unterschiede beim PSQI bei 16,67%, beim WHO-5 bei 2% und beim PHQ-9 bei 47,58%. Die kognitive Leistungsfähigkeit hat sich bei der Posttestung um 15,2% verschlechtert. Sowohl der PHQ-9 Fragebogen als auch der DemTect-Test zeigen eine signifikante Veränderung.
Diskussion Eine Bewegungstherapie während der Dialyse hat positive Auswirkungen auf das Schlafverhalten und das Depressionsrisiko. Jedoch ist es wichtig, auch regelmäßig an dem Trainingsprogramm teilzunehmen, um längerfristige Erfolge zu erzielen. Fazit: Um noch aussagekräftigere Ergebnisse zu erzielen, bedarf es weiteren Studien zu diesem Thema. Insbesondere mit einer deutlich höheren Anzahl an Probanden, um die positiven Aspekte deutlicher hervorheben zu können.
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Publication History
Article published online:
21 May 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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