Durchführbarkeit von Telephysiotherapie bei skoliotischen Veränderungen

Hintergrund Aufgrund der Corona-Pandemie wurde eine Alternative benötigt, um weiterhin eine physiotherapeutische Behandlung zu ermöglichen. Durch neue Regelungen wurde die Videotherapie als eine mögliche Behandlungsform im Heilmittelkatalog aufgenommen und erstmals abrechnungsfähig. Gerade für Patient*innen mit Skoliose ist eine regelmäßige Behandlung von hoher Priorität und die videobasierte Therapie dahingehend eine weitere Möglichkeit, diese auch außerhalb des ambulanten Settings in der Praxis fortzuführen.

Ziel Es soll die Bewertung von Schroth-Therapeut*innen hinsichtlich der Durchführbarkeit von videobasierter Therapie mit der Behandlungsmethode Schroth herausgestellt werden. Zudem soll das allgemeine Interesse an Telephysiotherapie erfasst und Probleme bei der Durchführung dieser dargestellt werden.

Methodik Es wurde eine quantitative Querschnittsstudie in Form eines Online-Fragebogens durchgeführt. Dabei wurden allgemeine Fragen zur Telephysiotherapie sowie Fragen zum Schroth-Konzept und deren Durchführbarkeit mithilfe der videobasierten Therapie gestellt. Erreicht wurden die Teilnehmer*innen über soziale Netzwerke, private Kontakte und per E-Mail.

Ergebnisse Insgesamt nahmen 312 Teilnehmer*innen an der Umfrage teil, wovon 251 valide Fragebögen ausgewertet wurden. Somit können soziodemografische Aspekte, allgemeine Aussagen zur Telephysiotherapie, spezifische Aspekte der Durchführbarkeit von videobasierter Schroth-Therapie und das Interesse an videobasierter Therapie von Schroth-Therapeut*innen betrachtet werden. Allgemein wird die Anwendung der Schroth-Methode mittels videobasierter Therapie als nicht durchführbar bewertet. Hinderungsgründe sind unzureichende technische Fähigkeiten, fehlende Ausstattung sowie das fehlende taktile Arbeiten. Generell besteht aber das Interesse, eine videotherapeutische Schroth-Behandlung mit erfahrenen Schroth-Patient*innen anzubieten.

Schlussfolgerung Da Interesse an der Anwendung von teletherapeutischen Behandlungen besteht, sollte weiterhin an der Entwicklung von technischen Systemen und Anwendungen für die videobasierte Therapie gearbeitet werden. Zudem sollten technische Schulungen von den Fortbildungsanbietern erstellt werden. Außerdem sollten teletherapeutische Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Ausbildung zum Schroth-Therapeuten aufgezeigt werden.

Publication History

Article published online:
21 May 2024