Hintergrund Der einseitige Nebennierenrindeninfarkt ist eine seltene Diagnose bei akuten abdominellen/thorakalen
Schmerzen in der Schwangerschaft. Er zeigt ein Schmerzereignis, welches nur mit Opioiden
in Griff zu bekommen ist. Die richtige Diagnose zu stellen ist schwierig und lässt
sich, sowohl mit CT als auch MRT durchführen, wobei in der Schwangerschaft das MRT
zu bevorzugen ist.
Fall Die 22-jährige I/0 stellte sich in der 29+5 Schwangerschaftswoche (SSW) mit diffusen
stärksten Schmerzen im Bereich der linken Flanken/thorakal rechts vor. Ein Tag zuvor
erfolgte bereits die Vorstellung im universitären Notfallzentrum, dort wurde die Diagnose
eines Costotransveralsyndrom gestellt. Es zeigte sich kein Ansprechen auf Paracetamol
und Buscopan, weshalb die Analgesie mit Dipidolor durchgeführt wurde. Unter eben dieser
zeigte sich die Schmerzintensität rückläufig. Die sonographische Evaluation des Fetus
und der Schwangeren ergaben unauffällige Befunde. Daraufhin wurde bei extremer Schmerzsymptomatik
ein CT Thorax/Abdomen bis zum Fundus durchgeführt, zum Ausschluss akuter Geschehen
wie Aortendissektion und Lungenembolie. In diesem konnte bereits der Verdacht auf
einen rechten Nebennierenrindeninfarkt gestellt werden. Zur Diagnosesicherung wurde
im Verlauf ein MRT durchgeführt, welches den Verdacht bestätigte. Unter adäquater
Analgesie zeigte sich eine rückläufige Symptomatik und die Patientin konnte mit Antikoagulation
nach Hause entlassen werden. Im Verlauf kam es zur Geburt eines gesunden Mädchens
in der 39+5 SSW.