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DOI: 10.1055/s-0043-1776571
Nebennierenrindeninfarkt in der Schwangerschaft – eine Falldarstellung
Hintergrund Der einseitige Nebennierenrindeninfarkt ist eine seltene Diagnose bei akuten abdominellen/thorakalen Schmerzen in der Schwangerschaft. Er zeigt ein Schmerzereignis, welches nur mit Opioiden in Griff zu bekommen ist. Die richtige Diagnose zu stellen ist schwierig und lässt sich, sowohl mit CT als auch MRT durchführen, wobei in der Schwangerschaft das MRT zu bevorzugen ist.
Fall Die 22-jährige I/0 stellte sich in der 29+5 Schwangerschaftswoche (SSW) mit diffusen stärksten Schmerzen im Bereich der linken Flanken/thorakal rechts vor. Ein Tag zuvor erfolgte bereits die Vorstellung im universitären Notfallzentrum, dort wurde die Diagnose eines Costotransveralsyndrom gestellt. Es zeigte sich kein Ansprechen auf Paracetamol und Buscopan, weshalb die Analgesie mit Dipidolor durchgeführt wurde. Unter eben dieser zeigte sich die Schmerzintensität rückläufig. Die sonographische Evaluation des Fetus und der Schwangeren ergaben unauffällige Befunde. Daraufhin wurde bei extremer Schmerzsymptomatik ein CT Thorax/Abdomen bis zum Fundus durchgeführt, zum Ausschluss akuter Geschehen wie Aortendissektion und Lungenembolie. In diesem konnte bereits der Verdacht auf einen rechten Nebennierenrindeninfarkt gestellt werden. Zur Diagnosesicherung wurde im Verlauf ein MRT durchgeführt, welches den Verdacht bestätigte. Unter adäquater Analgesie zeigte sich eine rückläufige Symptomatik und die Patientin konnte mit Antikoagulation nach Hause entlassen werden. Im Verlauf kam es zur Geburt eines gesunden Mädchens in der 39+5 SSW.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. November 2023
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