Einleitung Seit 2016 sieht die Kinder-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses primärpräventive
Beratungsinhalte als verbindliche Elemente der Vorsorgeuntersuchungen („Us“) für Kinder
vor. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie häufig primärpräventive Beratung
bei Vorsorgeuntersuchungen für Kinder stattfindet und wie zufrieden Eltern damit sind.
Methoden Familien, die an der KUNO-Kids Gesundheitsstudie teilnehmen, erhielten zum 3. Geburtstag
des Kindes einen Fragebogen, der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen, dort
erhaltene Beratung sowie Zufriedenheit erfasst.
Ergebnisse Zum 3. Geburtstag des Kindes hatten von 956 Familien mit vorliegendem Fragebogen
über 99% die U7 (21.– 24. Lebensmonat) oder die U7a (34.-36. Lebensmonat) in Anspruch
genommen. Von 823 Eltern, die mit ihrem Kind bereits bei der U7a waren, gaben je 35%
an, Beratung zu „Ernährung“ und „Körperliche Aktivität“ erhalten zu haben. 28% der
Eltern waren zu „Umgang mit Medien“, 52% zu „Sprachentwicklung“ beraten worden. Über
90% derjenigen, die Beratung erhalten hatten, waren damit zufrieden oder sehr zufrieden.
Schlussfolgerung Primärpräventive Beratung zu „Ernährung“, „Körperliche Aktivität“, „Medienkonsum“
und „Sprachentwicklung“ findet in den Vorsorgeuntersuchungen nicht regelhaft statt
bzw. die Beratung wird von den Eltern nicht als solche wahrgenommen oder in Erinnerung
behalten. Das große Potenzial, das die Kinder-Vorsorgeuntersuchungen angesichts der
hohen Inanspruchnahme für das Vermitteln gesundheitsrelevanter Informationen bieten
würden, scheint nicht ausgeschöpft zu werden.