Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 785-786
DOI: 10.1055/s-0043-1770517
Abstracts
Vorträge
Prävention und Gesundheitsförderung

Umsetzung von und elterliche Zufriedenheit mit primärpräventiver Beratung bei Kinder-Vorsorgeuntersuchungen: Querschnittliche Analyse mit Daten der KUNO-Kids Gesundheitsstudie

Susanne Brandstetter
1   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Regensburg, Deutschland
2   Wissenschafts- und Entwicklungscampus (WECARE), Klinik St. Hedwig, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
Michael Kabesch
1   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Regensburg, Deutschland
2   Wissenschafts- und Entwicklungscampus (WECARE), Klinik St. Hedwig, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
Angela Köninger
3   Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universität Regensburg, Klinik St. Hedwig, Regensburg, Deutschland
,
Michael Melter
1   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg (KUNO-Kliniken), Regensburg, Deutschland
2   Wissenschafts- und Entwicklungscampus (WECARE), Klinik St. Hedwig, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
Christian Apfelbacher
2   Wissenschafts- und Entwicklungscampus (WECARE), Klinik St. Hedwig, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
4   Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Otto von Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Seit 2016 sieht die Kinder-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses primärpräventive Beratungsinhalte als verbindliche Elemente der Vorsorgeuntersuchungen („Us“) für Kinder vor. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie häufig primärpräventive Beratung bei Vorsorgeuntersuchungen für Kinder stattfindet und wie zufrieden Eltern damit sind.

Methoden Familien, die an der KUNO-Kids Gesundheitsstudie teilnehmen, erhielten zum 3. Geburtstag des Kindes einen Fragebogen, der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen, dort erhaltene Beratung sowie Zufriedenheit erfasst.

Ergebnisse Zum 3. Geburtstag des Kindes hatten von 956 Familien mit vorliegendem Fragebogen über 99% die U7 (21.– 24. Lebensmonat) oder die U7a (34.-36. Lebensmonat) in Anspruch genommen. Von 823 Eltern, die mit ihrem Kind bereits bei der U7a waren, gaben je 35% an, Beratung zu „Ernährung“ und „Körperliche Aktivität“ erhalten zu haben. 28% der Eltern waren zu „Umgang mit Medien“, 52% zu „Sprachentwicklung“ beraten worden. Über 90% derjenigen, die Beratung erhalten hatten, waren damit zufrieden oder sehr zufrieden.

Schlussfolgerung Primärpräventive Beratung zu „Ernährung“, „Körperliche Aktivität“, „Medienkonsum“ und „Sprachentwicklung“ findet in den Vorsorgeuntersuchungen nicht regelhaft statt bzw. die Beratung wird von den Eltern nicht als solche wahrgenommen oder in Erinnerung behalten. Das große Potenzial, das die Kinder-Vorsorgeuntersuchungen angesichts der hohen Inanspruchnahme für das Vermitteln gesundheitsrelevanter Informationen bieten würden, scheint nicht ausgeschöpft zu werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023

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